Presse-Archiv 2005

Sortieren lohnt sich - Bürger zahlen heute halb so viel wie 1993

Müllgebühren bleiben stabil

19.12.2005

Darmstadt-Dieburg - Gute Nachricht zum Jahresende: Die Müllgebühren im Landkreis bleiben auf dem seitherigen, im bundesweiten Vergleich günstigen Niveau. Bei einem finanziellen Gesamtaufwand von rund 21,2 Millionen Euro rechnet der Zweckverband Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW) nach Auskunft der Vorsitzenden und Ersten Kreisbeigeordneten Celine Fries im Jahr 2006 mit einem Überschuss von 303.000 Euro. Die Verbandsversammlung hat beschlossen, mit diesen Betrag zu verwenden, um das aus der - für die Bürger ohne Zuzahlung abgewickelten - großen Mülltonnentauschaktion resultierende Defizit weitgehend abzutragen. Günstig auf den Wirtschaftsplan des ZAW wirkt sich die hohe Auslastung des Müllheizkraftwerks in Darmstadt aus. Weil das Geschäft floriert, kann der Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS), so dessen Vorsitzender, Landrat Alfred Jakoubek, seinen Mitgliedern einen Abschlag von fünf Prozent auf die Grundgebühr gewähren. Das macht für den ZAW rund 200.000 Euro aus. Auch das neue Elektro- und Elektronikschrottgesetz spart den ZAW Kosten. Da von Ende März an die Gerätehersteller für Verwertung und Entsorgung aufkommen müssen, dürften die Ausgaben gegenüber 2005 um 370.000 auf 110.000 Euro zurückgehen.

2006 ist es zehn Jahre her, dass der ZAW ein elektronisches Codiersystem und damit die Abfuhr nach Bedarf eingeführt hat. Für Verbandsvorsitzende Celine Fries ein Anlass, Bilanz zu ziehen - und die fällt ausgesprochen positiv aus. Das haushaltsbezogene Zählen der Leerungen sollte jene belohnen, die die zunehmenden Möglichkeiten der Getrenntsammlung nutzen und entsprechend wenig Überbleibsel in die Restmülltonne werfen. Die Botschaft kam offenbar an. Die überaus meisten Haushalte zahlen heute nur halb so viel Müllgebühr wie 1993, als der ZAW gegründet wurde, nämlich 96 Euro statt 184 Euro (damals 360 Mark) für die 50-Liter-Tonne. "Das ist umso bemerkenswerter, als die Lebenshaltungskosten, der so genannte Verbraucherpreisindex, in Hessen nach Auskunft des Statistischen Landesamtes im gleichen Zeitraum um rund 17 Prozent gestiegen sind", so Fries. Seitdem ist auch viel Farbe in die Abfallwirtschaft gekommen: Statt alles wie früher in einen Topf wandern zu lassen, sortiert man unter anderem für die Biotonne (kreisweite Einführung 1990 bis 1995), die blaue Papiertonne und den gelben Sack (1993 ff), kann Elektrogeräte abholen lassen (seit 1997), Baustellen- und Renovierungsabfälle zu bestimmten Sammelstellen bringen (seit 1999). Die Bürger im Landkreis Darmstadt-Dieburg tun dies gründlich und mit Eifer. In der jüngsten Abfallmengenbilanz des Hessischen Landesamtes für Umwelt für das Jahr 2004 erreichen sie wieder Spitzenergebnisse in allen Disziplinen.

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