Presse-Archiv 2001

Behinderte fordern Druck auf Parksünder

Keine Nachsicht mit Rücksichtslosen

11.05.2001

Darmstadt-Dieburg - Vertreter der Behindertenorganisationen im Landkreis fordern von der Polizei und den kommunalen Ordnungsämtern, schonungslos gegen Autofahrer einzuschreiten, die Behindertenparkplätze blockieren. "Wenn es an Einsicht fehlt, helfen vermutlich nur massive Mittel“, glaubt Frank Schäfer, der Beauftragte des Kreises für Behindertenangelegenheiten. Um Falschparker zur Räson zu bringen, müsse das Risiko, erwischt zu werden, deutlich steigen. Deshalb sollten die Ordnungskräfte die - verhältnismäßig wenigen - reservierten Abstellflächen in den Städten und Gemeinden stärker überwachen, ohne Zögern zum Verwarnungsblock greifen und unbefugt abgestellte Fahrzeuge schneller abschleppen lassen. Das damit verbundene "Lehrgeld“ könne durchaus erzieherisch wirken: Die Ordnungswidrigkeit kostet 75 Mark, der Abschleppdienst im Durchschnitt
150 Mark.
Bei einem vom Kreis organisierten Treffen im Darmstädter Landratsamt zum Thema "Mobilität“ klagten die Vertreter von mehr als zwei Dutzend Vereinen, Verbänden und Selbsthilfegruppen, dass sich viele Menschen offenbar keine Gedanken darum machen, dass ihre Bequemlichkeit zu Lasten anderer geht. Nicht ohne Grund seien Behindertenparkplätze um ein Drittel breiter als normale Parkplätze und in der Regel nahe an Geschäften und am Eingang von Veranstaltungsstätten oder Behörden. Beschwerlich, mitunter eine Zumutung sei es für Menschen, die auf Gehhilfen oder Rollstuhl angewiesen sind und extra wegen ihres Handicaps einen blauen Parkberechtigungsausweis besitzen, weite Wege zurücklegen zu müssen, nur weil Nichtbehinderte "zu faul sind, eine paar Schritte mehr zu laufen“.

dp

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