Presse-Archiv 2001

Neue Triebwagen kommen

Bequemer pendeln mit der Dreieichbahn

01.02.2001

Darmstadt/Offenbach - Für Pendler aus Dieburg, Münster, Eppertshausen,Rödermark und Dreieich wird die Fahrt mit der Dreieichbahn bald bequemer. Am Donnerstag unterzeichneten Ministerialrat Dr. Thomas Kortenhaus vom Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, der Regionalbereichsleiter DB Regio AG, Jochen Schiebeler, RMV-Geschäftsführer Volker Sparmann, Landrat Alfred Jakoubek (Darmstadt - Dieburg) und Erste Kreisbeigeordnete Eva-Maria Tempelhahn (Offenbach) einen Vertrag, der über die bereits vor fünf Jahren vereinbarten Verbesserungen noch hinausgeht. Mit dem Zusatzabkommen wird nicht nur ein komfortablerer Fahrzeugtyp, der GTW 2/6, festgelegt, vielmehr kommt auch ein weiteres Fahrzeug zum Einsatz, so dass auf der Dreieichbahn dann insgesamt vier Triebwagen kursieren. Das Land Hessen engagiert sich mit weiteren 700.000 Mark und erhöht seinen Zuschuß für Streckenausbau und Triebwagen damit auf insgesamt mehr als 30 Millionen Mark. „Bereits im Vorgriff auf die Auslieferung der bestellten vier Fahrzeuge wird die DB Regio spätestens zum Fahrplanwechsel am 10. Juni 2001 mit mindestens drei geliehenen Fahrzeugen den Betrieb optimieren," versichert Jochen Schiebeler. Damit werde das Reisen für die Kunden bequemer, schneller und zuverlässiger. Das vierte Fahrzeug komme spätestens nächstes Jahr im Oktober zum Einsatz.

1995 war nach langen Verhandlungen zwischen dem Land Hessen, der Bahn, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und den beiden Landkreisen der erste Vertrag geschlossen worden. Nach entsprechendem Ausbau und Modernisierung nahm die Dreieichbahn 1998 ihren S-Bahn ähnlichen Betrieb zwischen Dieburg und Dreieich-Buchschlag auf. Daraufhin schnellte die Zahl der Fahrgäste um 70 Prozent auf rund 5000 Passagiere am Tag in die Höhe. Der weit über die Erwartungen hinaus gehende Erfolg führte allerdings zu Kapazitätsproblemen, Unpünktlichkeiten und Beschwerden, denen bisher erst teilweise abgeholfen werden konnte. Die Mehrzahl der Pendler steigt in Dreieich-Buchschlag in die S3 beziehungsweise S4 um oder kommt von der S-Bahn und nutzt das Weiterbeförderungsangebot der Dreieichbahn. Auch im Schülerverkehr hat die Dreieichbahn eine Qualitätsverbesserung gebracht. Nachdem bisher für die Modernisierung insgesamt rund 50 Millionen Mark vertraglich vereinbart waren (33,5 Mio. für Baumaßnahmen, rund fünf Millionen Mark Planungskosten und 11,4 Millionen Mark für die Fahrzeugbeschaffung), haben sich das Land und die Kreise Darmstadt-Dieburg und Offenbach darauf verständigt, mit weiteren 1,4 Millionen Mark neuere und zusätzliche Fahrzeuge zu finanzieren. Volker Sparmann, Geschäftsführer des RMV, freute sich, dass die Verträge für die neuen Fahrzeuge unter Dach und Fach sind: „Dank der gemeinsamen Anstrengungen aller Partner können die Fahrgäste auf der Dreieichbahn mehr Komfort genießen. Und da die Fahrzeuge schneller sind als der bisher eingesetzte VT 628, können die Anschlüsse besser gehalten werden." Er bedankte sich bei den Beteiligten für die finanzielle Unterstützung, die den Einsatz der neuen Fahrzeuge auf der Dreieichbahn möglich macht. Dem Kreis Darmstadt -Dieburg sei es nicht leicht gefallen, einen weiteren, mit 121.000 Mark nicht unbeträchtlichen Finanzierungsanteil zu übernehmen, sagt Landrat Alfred Jakoubek. Als Triebwerk für die Attraktivität des ÖPNV sei das Geld aber gut angelegt. Dem Anteil an Streckenlänge, Linienführung und Einwohnern im Einzugsbereich der Haltestellen entsprechend trägt Darmstadt-Dieburg rund 17 % der Kosten.

Mit der Unterzeichnung des Vertrages tritt das Projekt Dreieichbahn jetzt in seine abschließende Realisierungsphase. Noch im Jahr 2001 sollen die geliehenen Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Wie Erste Kreisbeigeordnete Eva-Maria Tempelhahn erklärt, erfüllen die neuen Triebwagen, die etwa 220 Fahrgästen Platz bieten, "das von uns angestrebte Qualitätsniveau".

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