Presse-Archiv 2003

Wenig Bewegung am Immobilienmarkt

23.04.2003

Darmstadt-Dieburg - Im Landkreis lief das Immobiliengeschäft im vorigen Jahr so flau wie zuletzt Mitte der achtziger Jahre. Gegenüber 2001 blieben die Preise weitgehend konstant und stiegen lediglich in Teilbereichen leicht an. Wenngleich sich der Markt nach einem kräftigen Absturz und einer langgezogenen Delle allmählich erholt, ist das Niveau des Rekordjahres 1994 noch nicht wieder erreicht. Die Grundstückspreise im mittleren und höheren Preissegment liegen aktuell rund zehn Prozent unter den damaligen Spitzenwerten, Reihenmittelhäuser und Doppelhäushälften sind rund zwei Prozent, Reihenendhäuser und freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser sechs Prozent billiger als zur Boomzeit. Für Eigentumswohnungen im Neubau waren 2002 im Vergleich zum historischen Höchststand rund achteinhalb Prozent, im Wiederverkauf elf Prozent weniger zu erlösen.
Detailliert ist die Entwicklung für unbebaute Grundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen dargestellt im "Grundstücksmarktbericht 2003", den der Gutachterausschuss beim Katasteramt des Landkreises jetzt in Form eines Buches und einer
CD-Rom herausgegeben hat. Dazu gibt es erstmals ein Bodenrichtwert Auskunftsprogramm, das beruflich oder privat Interessierten ermöglicht, am Computer unter Eingabe des entsprechenden Flurstücks oder der Straße mit Hausnummer Daten für ein bestimmtes Areal abzufragen. Bei ihrer Erhebung stützten sich die vierzehn Gutachter auf insgesamt 2594 Kaufverträge, die im vergangenen Jahr im Landkreis abgeschlossen wurden. Der Gesamtumsatz betrug rund 496 Millionen Euro (2001: 2688 Verträge mit einem Finanzvolumen von 523 Millionen Euro). Die Zahl der Zwangsversteigerungen lag mit 68 Fällen relativ hoch; der Zuschlag erfolgte im Durchschnitt bei dreißig Prozent unterhalb des Schätzwertes. Eine Aufschlüsselung des 658 Quadratkilometer großen Kreisgebiets in 90 Gemarkungen, dazu Wertzonenkarten für insgesamt 20 Kommunen mit deutlichen Preisunterschieden innerhalb ihrer Grenzen vermittelt ein recht genaues, nach dem tatsächlichen Marktgeschehen gezeichnetes Bild. Die Liste der Spitzenlagen führen Traisa und Trautheim mit durchschnittlich 490 Euro je Quadratmeter Baugrundstück an, gefolgt von Malchen (460 Euro), Seeheim und Jugenheim (440); Griesheim (430) und Alsbach. Zum oberen Preissegment mit mehr als 350 Euro je Quadratmeter gehören außerdem Erzhausen, Weiterstadt, Pfungstadt, Bickenbach und Nieder-Ramstadt, sowie - weiter im Osten gelegen und mit einer verhältnismäßig guten Verkehrsanbindung ausgestattet - Roßdorf und Dieburg. Am Ende der Skala rangieren die eher ländlich geprägten Odenwaldgemeinden mit idyllischer Abgeschiedenheit wie Modautal, Fischbachtal, Otzberg und Teile des Bachgaus. In Meßbach, Nonrod, Steinau, Frau-, Ober und Schloß Nauses sind baureife Grundstücke durchaus noch zum Schnäppchenpreis von unter hundert Euro zu bekommen.
Der mehr als hundert Seiten dicke Marktbericht und die Digitalversion mit Aussagen über die langfristige Wertentwicklung der verschiedenen Immobiliensparten sowie Berechnungsformeln nach besonderen Merkmalen ist für 75 Euro erhältlich beim Gutachterausschuss des Katasteramtes Darmstadt-Dieburg in 64807 Dieburg, Aschaffenburger Straße 18, Telefon 06071/96510, Fax 965155. Einzelauskünfte kosten ab 15 Euro, der Teilbericht "Unbebaute Grundstücke" 40 Euro, das EDV-Bodenrichtwert-Auskunftsprogramm 150 Euro.

db

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