Presse-Archiv 2003

Große Heizungsanlagen gehen dafür in Sommerschlaf

Mini-Blockheizkraftwerke übernehmen die Arbeit

14.04.2003

Darmstadt-Dieburg - Außerhalb der kalten Jahreszeit übernehmen künftig Mini-Blockheizkraftwerke an drei Schulen im Landkreis die Produktion von Wärme und Strom. Das rechnet sich nach Auskunft der Ersten Kreisbeigeordneten Celi ne Fries sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch. Die neuen Anlagen - etwa so groß wie eine Gefriertruhe und jeweils rund 21.000 Euro teuer - wurden im Keller der Lessingschule in Erzhausen, der Carlo-Mierendorff-Schule in Gries heim und der Stephan-Gruber-Schule in Eppertshausen installiert und sind jetzt, pünktlich zum Wetterumschwung, betriebsbereit.
Herzstück der Anlagen ist ein gasgespeister Motor, der einen Generator antreibt und Strom erzeugt. Die dabei entstehende Abwärme wird, statt zu verpuffen, für Heizung und Warmwasser genutzt. Gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom im Großkraftwerk und Wärme im Heizkessel sparen die kleinen Blockheizkraftwerke jeweils etwa dreißig Prozent Primärenergie: rund 5.900 Kubikmeter Erdgas pro Jahr, wie die Fachleute der Bauverwaltung ausgerechnet haben. Der Ausstoß von Kohlendioxid verringert sich um rund vierzig Prozent oder 21 Tonnen je Standort. Sobald es die Außentemperaturen zulassen, versetzt der Kreis nach den Osterferien die Heizzentralen der drei Schulen gewisserma ßen in den Sommerschlaf. Für Licht, heißes Wasser und - wenn nötig - kurz fristiges Aufwärmen der Räume sorgen bis zum Herbst die Mini-Kraftwerke, die es auf 5,5 Kilowatt elektrische und 12,5 Kilowatt Leistung bringen. Das ist deutlich günstiger, als die mit zwischen 330 und 750 Kilowatt Leistung wesent lich größer dimensionierten Hauptkesselanlagen bei Bedarf immer wieder an- und abzuschalten.
Dem Einbau der neuen BHKW ging eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für alle achtzig Schulen im Kreis voraus. Mit einer Amortisationszeit zwischen sechseinhalb und zehn Jahren hatte sich die Lösung an den drei schließlich aus gewählten Standorten als besonders vorteilhaft erwiesen. Bei der Finanzierung nutzte der Kreis Förderprogramme des Landes Hessen und der Südhessischen Gas und Wasser AG, die rund zwanzig Prozent beisteuerten.
db

 

 

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