Presse-Archiv 2003

Kinder, Eltern und Gartenprofis kümmern sich ums Grüne drum herum

Schulen blüht etwas

22.05.2003

Darmstadt-Dieburg - Die Schulen im Kreis legen Wert auf ein gepflegtes Äußeres.
Deshalb lässt die Verwaltung im Dieburger Landratsamt die teilweise ziemlich weitläufigen Flächen ordentlich pflegen. In der Regel erledigen das Profis von der kreiseigenen Gärtnerkolonne, Hausmeister oder Spezialfirmen. Es gibt aber auch Ausnahmen: An sechs Schulen sorgen Schüler, Lehrkräfte und Eltern für blühende Landschaften.
Lavendelduft bitzelt in der Nase, Blüten in unterschiedlichsten Farben und Formen blitzen aus den Rabatten, ein Walnussbaum liefert Nervennahrung, Feuerdorn sticht lauffaule Trampel aus. So sieht beispielsweise an der Melibokusschule das Ergebnis vieler Wochenendeinsätze der sogenannten Verschönerungsgruppe aus. Immer freitags und samstags geht eine Elterninitiative dort zu Werke, mulcht, jätet, pflanzt, stutzt Zweige, lässt Fassaden von aufstrebenden Klettermaxen begrünen, baut Sitzmöbel für draußen. Die Gruppe, in der regelmäßig rund 15 Personen aktiv sind, betreut rund 600 Quadratmeter Fläche, das übrige Areal, mehrere tausend Quadratmeter Rasen und Hecken, halten eine Gärtnerei und der Hausmeister in Ordnung. Das Engagement der Eltern kommt dem optischen Erscheinungsbild sehr zugute und hat, wie Schulleiterin Doris Föhr sagt, auch erzieherischen Wert. Das Wissen, dass Mama oder Papa an der Außengestaltung mitgewirkt haben, sei ein wirksamer Schutz gegen Verwüstung. Für die Pflege der Außenanlage überweist der Landkreis der Melibokusschule von diesem Jahr an den gleichen Betrag, den auch ein Unternehmen erhalten würde. Ähnliche Regelungen gelten für die  Lessingschule in Erzhausen, die Gerhart-Hauptmann-Schule in Griesheim, die Peter-Petersen- und die Wilhelm-Busch-Schule in Weiterstadt sowie die Bachgauschule in Babenhausen. An dem Oberstufengymnasium im Ostkreis sind es nicht die Eltern, sondern Schüler und Lehrkräfte sowie Hausmeister und Putzfrauen (denen der stellvertretende Direktor Franz Fischer ein ganz besonders "glückliches Händchen" nachsagt), die sich fürs Grüne drum herum krumm machen. Aus eigenem Antrieb wurde dort vor einer Weile mit Hilfe eines pensionierten Landschaftsgärtners das gesamte Gelände neu gestaltet. Die Kosten für Setzlinge und Samen trug der Kreis, die Arbeit erledigten damals Lehrer und Schüler über ein halbes Jahr hinweg fast täglich nach dem Unterricht. Nachdem der alte Wildwuchs beseitigt und der Einsatz auf fruchtbaren Boden gefallen ist, will die Schule ihr Umfeld weiterhin selbst in Schuss halten. Dazu werden immer wieder neue Gruppen zusammengestellt, die beispielsweise Unkraut zupfen oder Dreck wegräumen. Im Juli sind drei Aktionstage eingeplant, an denen kurz vor den Sommerferien Großreinemachen im Freien auf dem Stundenplan steht.
Die sechs freiwillig aktiven und auf eine "persönliche Note" bedachten Schulen erhalten für ihre Leistung in den kommenden drei Jahren insgesamt rund 13.000 Euro. Zugleich hat der Kreisausschuss verschiedene Firmen mit der Grünpflege an neunzehn weiteren Schulen und der Jugendverkehrsschule in Pfungstadt beauftragt, nachdem die bisherigen Verträge ausgelaufen waren. Die Kosten betragen, ebenfalls für den Zeitraum von drei Jahren, 68.000 Euro.
db

 

 

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