Presse-Archiv 2003

Kreiszuschüsse werden vorerst nicht gekürzt

Aufatmen in Frauen- und Mütterzentren

24.07.2003

Darmstadt-Dieburg - Der Landkreis ist den Frauen- und Mütterzentren ein treuer Partner.
Trotz kritischer Haushaltslage erhalten die neun Beratungs- und Bildungsstellen, die seit langem regelmäßig unterstützt werden, Zuschüsse in gleicher Höhe wie im Vorjahr. Nach Auskunft von Landrat Alfred Jakoubek hat der Kreisausschuss jetzt für die so genannte institutionelle Förderung, also den Beitrag zu Grundkosten wie Miete, Ausstattung und Personal, rund 58.000 Euro frei gegeben. Über die Verteilung weiterer knapp 14.000 Euro, die für spezielle Projekte reserviert sind, wird im September entschieden. Auf den Wunschzetteln standen - wie immer - deutlich höhere Beträge, doch die bezeichnet Jakoubek als kühne Illusion in einer Zeit, in der vor allem freiwillige Leistungen gekappt werden müssen. Der Landkreis habe im vorigen Jahr sei nen "Frauentopf" sogar um 10.000 Euro aufgestockt und diesen erhöhten Ansatz nun beibehalten.
"Ich bin sehr erleichtert", sagt Kreisfrauenbeauftragte Dagmar Zeiß. "Wir hatten mit dem Schlimmsten gerechnet." Ihr Bericht im Gleichstellungsaus schuss zur schwierigen,
teilweise wegen ausbleibender öffentlicher Mittel exis tenzbedrohlichen Situation der Vereine war offenbar nicht ohne Wirkung geblieben. Haushaltssperren und Sparmaßnahmen auf allen Ebenen von Kommu ne bis Land beunruhigen die freie Träger.
"Kürzungen im laufenden Haus haltsjahr betreffen direkt unsere Arbeitsplätze", klagt beispielsweise Pro- Familia- Leiterin Norma Skroch und spricht damit auch den anderen Einrich tungen für Frauen aus der Seele, die neben festen Stellen viele Berufsrückkeh rerinnen in Minijobs oder als Honorarkräfte beschäftigen. Die ersehnten Bewilligungsbescheide des Landkreises über Beträge zwischen 700 und 11.000 Euro gingen an folgende Einrichtungen: das Frauencafé in Weiterstadt, Frauenfreiräume in Reinheim, Frauen für Frauen in Groß-Um stadt und Szenenwechsel in Seeheim-Jugenheim, außerdem in Darmstadt Profamilia mit dem Frauennotruf, den Verband binationaler Familien IAF, das Weiterbildungszentrum Sefo femkom, die Fachberatung "Wildwasser" und den auf Integration von Migrantinnen ausgerichteten Verein Magnolya. Die Verga be erfolgt auf der Grundlage von Qualitätsrichtlinien, die der Kreisausschuss Ende 2001 vorgegeben hat. Mit "Wildwasser" besteht ein Leistungsvertrag, der beiden Seiten Planungssicherheit gibt. Auch mit den übrigen betroffenen Vereinen, die bisher Fördermittel jeweils jährlich neu beantragen, sollen ähnliche Leistungsvereinbarungen für längere Zeiträume abgeschlossen werden. Die Frauenbüros des Landkreises und der Stadt Darmstadt haben den Auftrag, in abgestimmtes Konzept dafür zu entwickeln, über das die politischen Gremien im kommenden Jahr entscheiden.
db

 

 

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