Presse-Archiv 2003

Schulen melden Bedarf für die Schulsozialarbeit des Kreises

Prävention und Berufsorientierung

15.07.2003

Darmstadt-Dieburg - Die vom Landkreis initiierte und vom hessischen Sozialministerium als "vorwärts weisende Kooperationsform" bezeichnete projektorientierte Schulsozialarbeit startet im September. 18 von 22 in Frage kommenden Schulen mit einer Sekundarstufe I meldeten, so berichtet Schuldezernentin und Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries, 37 Wünsche nach Projekten, die von den zehn bei der Jugendförderung angesiedelten Fachkräften und einer eigens eingestellten Koordinatorin nun in Angriff genommen werden. Dabei legen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Wert auf eine enge Kooperation zwischen Jugendförderung und Schule. Das zunächst auf vier Jahre befristete Projekt Schulsozialarbeit kostet den Landkreis jährlich rund 300 000 Euro, angesichts der im Millionenbereich liegenden Kostenexplosion im Jugendhilfebereich eine eher bescheidene Summe. Auf vier Jahre verteilt, bezuschusst das Land Hessen die Maßnahme mit 180 000 Euro für die Koordinationsstelle.
Die von den Schulen angeforderten beziehungsweise gewünschten Schwerpunktthemen sind Sucht- und Gewaltprävention sowie  Berufsorientierung. Darüber hinaus können aber auch maßge-schneiderte Angebote entwickelt werden. 15 Anträge befassen sich mit von der Kinder- und Jugendförderung vorgelegten Projekten zu den Themen, 22 Bedarfsmeldungen wollen eigene Projekte, die auf ihren differenzierten Bedarf eingehen, umgesetzt sehen. Entsprechende Absprachen mit den Schulen werden bis zu den Sommerferien getroffen. Die Kooperation mit Schulen soll nach Vorstellung von Celine Fries einen neuen Stellenwert bekommen, Ziele sind auf die Situation der Schulen zugeschnittene und gemeinsam ausgearbeitete Projektverträge und ein Fortbestehen der Ideen über das Vertragsende hinaus. Außerdem strebt Koordinatorin Jeannette Strobach eine Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Institutionen an, die jeweils vor Ort für die Belange der Jugendlichen zuständig sind. Abstimmungs-gespräche und einen Erfahrungsaustausch soll es außerdem über die Kreisgrenzen hinaus mit anderen Landkreisen und mit der Stadt Darmstadt geben.
Vor dem Hintergrund, dass der gesellschaftliche Wandel mit der damit verbundenen Änderung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kinder, aber auch der Eltern und Lehrkräfte, zu neuen Verhaltens-mustern und zu anderem Lernverhalten geführt hat, sieht Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries die Schulsozialarbeit als Brücke zwischen Schule, Jugendförderung auf der einen und Kommunal-verwaltungen, örtlichen Jugendförderungen, Arbeitsverwaltung oder Sozialamt auf der anderen Seite. "Wir werden eine Hilfestellung geben, bekannte Probleme zu mildern und deren Ausweitung eingrenzen", sagt Celine Fries. Nach Meinung von Landrat Alfred Jakoubek kann das Projekt auf Dauer nur bestehen, wenn alle am Erziehungsprozess Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen. "Die Elternkompetenz ist indes durch nichts zu ersetzen", so Jakoubek.
pt

 

 

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