Presse-Archiv 2004

Landrat will 10-Millionen-Programm bei Finanzaufsicht durchboxen

Schulbau "dringend notwendig"

19.05.2004

Darmstadt-Dieburg - Ein Schulbauprogramm im Volumen von mehr als zehn Millionen Euro hat sich der Landkreis für dieses Jahr vorgenommen. Nach Auskunft von Landrat Alfred Jakoubek sollen neue Grundschulen in Pfungstadt-Hahn, Babenhausen-Hergershausen und - für den internationalen Zweig - in Seeheim-Jugenheim entstehen, erweitern will man die Justin-Wagner-Schule in Roßdorf, die Lessingschule in Erzhausen und die Schule auf der Aue in Münster, die Albert-Schweitzer-Schule in Groß-Zimmern um eine Sporthalle ergänzen. Doch vor dem ersten Spatenstich ist noch eine hohe Hürde zu nehmen: Das Regierungspräsidium (RP) behält sich vor, jedes Projekt einzeln zu prüfen. Zum ersten Mal hat die Finanzaufsicht die Genehmigung des Wirtschaftsplans mit dieser Auflage verknüpft. Hintergrund ist die angespannte Haushaltssituation, die Darmstadt-Dieburg - wie allen anderen hessischen Landkreisen auch - zu schaffen macht.

Obwohl das RP weitere Investitionen und vor allem Kreditaufnahmen kritisch sieht, halten Jakoubek und Schuldezernentin Celine Fries an den sieben vom Kreisparlament beschlossenen Vorhaben fest und sind von der Stichhaltigkeit ihrer Argumente überzeugt. Im "Wachstumskreis" Darmstadt-Dieburg seien Baumaßnahmen aufgrund steigender Schülerzahlen dringend notwendig. Die Qualität des Unterrichts und damit der Lernerfolg hänge auch von den äußeren Bedingungen ab. Jakoubek weist zudem darauf hin, das es möglicherweise mit höheren Zinsen zu bezahlen wäre, würde man die Projekte hinausschieben. Die verbreitete, anhaltende Konsum- und Investitionszurückhaltung blockiere den allseits erhofften wirtschaftlichen Aufschwung und eine Erholung der Staatsfinanzen. "Wir verhalten uns bewusst antizyklisch", sagt der Landrat. "Die Baubranche ist froh über unsere Aufträge". Bei 75 Prozent der Ausschreibungen machten Betriebe aus der Region das Rennen. "Indem wir bauen, trägt der Landkreis dazu bei, mittelständische Unternehmen zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern. Das ist allemal sinnvoller als Subventionen und Sozialhilfe zu bezahlen."

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