Presse-Archiv 2004

Seminar erklärt die umfassende Geschlechterperspektive

Die Politik "gendert"

01.09.2004

Darmstadt-Dieburg - "Gender Mainstreaming" gehört heutzutage zum politischen Handwerk - zumindest sollte es nach einer Richtlinie der Europäischen Union so sein. Diese fordert, dass in allen Fragen des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens die Bedürfnisse beider Geschlechter zu berücksichtigen sind, um eine tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. Im Landratsamt hat man bereits Übung mit der erweiterten Betrachtungsweise, die über die reine Frauenförderung zurückliegender Jahre hinausreicht. Kleines Beispiel aus der Praxis: Den Gesprächskreis für Eltern hat die Erziehungsberatungsstelle des Landkreises vom - mütterfreundlichen - Vormittag auf einen Abendtermin verlegt, damit mehr Väter daran teilnehmen können. "Selbst unser Haushalt ist gegendert", geht es Dagmar Zeiß, der Frauenbeauftragten des Kreises, locker über die Lippen. Zusammen mit dem Frauenbüro der Stadt Darmstadt hat das Kreisfrauenbüro nun ein Seminar organisiert, damit vor allem Abgeordnete der Gemeindevertretungen, der Stadtverordnetenversammlungen und des Kreistags, genauso aber auch kommunalpolitisch interessierte Bürgerinnen und Bürger das moderne Prinzip der Chancengerechtigkeit auf allen Ebenen näher kennen lernen und Entscheidungen beispielsweise über neue Bebauungspläne oder Investitionen entsprechend bewerten können. Die Fachtagung findet am 24. und 25. September (Freitag/Samstag) in der Petri-Villa in Ober-Ramstadt (Baustraße 41) statt. Nach einer Einführung von Dagmar Zeiß referiert Sabine Holland-Letz vom Deutschen Städtetag über "Gender Budgeting - keine Haushaltsentscheidung ist geschlechtsneutral". Wie sich die eigene Kommune durch die "Gender-Brille" betrachten lässt, wird in Arbeitsgruppen durchgespielt. Alltagsbeispiele beschreibt Erste Bürgermeisterin Ursula Hänsch aus Wiesloch.

Info: Anmeldungen zum Gender-Mainstreaming-Seminar (Kostenbeitrag 10 Euro) nimmt das Frauenbüro des Kreises bis 10. September entgegen (Telefon 06151/881-1042, Fax 881-1045, E-Mail frauenbuero@remove.this.da.ladadi.de).

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