Presse-Archiv 2004

Landrat übergibt Ausrüstung und Medaillen für Helfer

Für Katastrophen gewappnet

27.10.2004

Darmstadt-Dieburg - Niemand sehnt Katastrophen herbei, doch im Ernstfall müssen Einsatzkräfte und Equipment jederzeit auf das Schlimmste vorbereitet sein. Dafür halten sich die derzeit 1010 überwiegend ehrenamtlichen Mitglieder der Katastrophenschutzeinheiten - und die Freiwilligen Feuerwehren - jahrein, jahraus in unzähligen Seminaren und Übungen fit, und das technische Gerät wird ständig modernisiert. "Vorsorge ist eine ebenso teure wie notwendige und zudem arbeitsintensive Angelegenheit", betont Landrat Alfred Jakoubek. In Dieburg übergibt er jetzt Fahrzeuge und Geräte im Wert von mehr als 170.000 Euro und zeichnet vier lang gediente Helfer mit einer neu geschaffenen Landesmedaille aus.

Fabrikneue Gerätewagen - weiße Lkw mit geschlossenem Kasten, 149 PS stark, jeweils rund 75.000 Euro teuer und vom Land finanziert - erhalten zwei der drei Betreuungszüge im Kreis. Eines der Fahrzeuge ersetzt einen nach 26 Jahren irreparabel verschlissenen Oldtimer des DRK Kreisverbands Dieburg, der inzwischen bei einer Versteigerung noch einen Liebhaber fand. Das andere ist künftig bei der Johanniter Unfallhilfe stationiert. Der Gerätewagen des dritten Zugs hat erst 16 Jahre auf dem Buckel und muss noch eine Weile halten. In den "GW-T" steckt umfangreiches Inventar von Werkbank mit Bohrmaschine, Winkelschleifer, Lötkolben und Kettensäge über Notstromaggregat bis hin zu Küchenzelt mit Klapptischen- und Stühlen. Beispielsweise bei Einsätzen in der freien Natur können damit Flächen freigeräumt und Unterkünfte oder Verpflegungsstellen für Mannschaft und Bevölkerung eingerichtet werden. Den Bedarfsmeldungen der verschiedenen Einheiten folgend hat der Kreis zudem diverse Geräte und Hilfsmittel für insgesamt 21.000 Euro angeschafft, darunter transportable Telesonden, die Strahlenmessungen aus bis zu vier Meter Abstand, etwa in einem unzugänglichen Keller, ermöglichen. An die Wehren in Groß-Umstadt, Jugenheim und Gräfenhausen, die DRK- und JUH Kreisverbände Dieburg sowie den Katastrophenschutzstab gehen zudem unter anderem Transportbehälter für Proben von biologischem Material, spezielle Prüfröhrchensets, Pumpen und Funkhandapparate. Beim Einkauf von katastrophen- und feuerwehrtechnischem Gerät haben sich der Landkreis und die Gemeinden in diesem Jahr zusammengeschlossen und konnten aufgrund der dadurch größeren Bestellmengen im Einzelfall bis zu zehn Prozent Preisvorteil erzielen.

Ohne engagierte Leute, die ihre Freizeit statt auf der Couch quasi im Trainingslager zubringen, würde jedoch auch der modernste Fuhr- und Gerätepark nichts nützen. Um ihre Verdienste anzuerkennen, hat das Land Hessen eine neue Form der Auszeichnung eingeführt, mit der sich jetzt erstmals auch Männer aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg schmücken können. Die Katastrophenschutz-Medaille in Silber für mehr als 25 Jahre aktiven Dienst geht an die beiden Reinheimer Dietmar Schnauber (47 ) und Rüdiger Schmitt (44), die dem DRK Kreisverband Dieburg seit 1978 angehören. Bronzene Medaillen für mehr als zehn Jahre Ehrenamt erhalten Markus Göbel (35) aus Ober-Ramstadt vom DRK Kreisverband Darmstadt-Land sowie Dieter Hölzer aus Reinheim, der als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr seines Wohnorts im Katastrophenschutz mitwirkt. Die Auszeichnung besteht, neben der Urkunde, aus drei Teilen: einer Anstecknadel mit 1 Zentimeter dickem Kopf fürs Revers, einer Medaille von 3,5 Zentimeter Durchmesser und einer so genannten Bandschnalle, die man, laut Vorschrift, an die Brusttasche der Ausgehuniform heftet. Die Ehrenzeichen tragen jeweils das Landeswappen und die Aufschrift "Katastrophenschutz Hessen".

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