Presse-Archiv 2004

Kandidatenaufruf für Ausländerbeiratswahl

02.11.2004

Darmstadt-Dieburg - Eine frühzeitige Werbekampagne soll dafür sorgen, dass die Ausländerbeiratswahlen am 27. November 2005 nicht, wie vor vier Jahren, mancherorts wegen Kandidatenmangels ausfallen. In einem öffentlichen Aufruf ermuntert Heideh Klar, Iranerin aus Babenhausen und amtierende Vorsitzende des Kreis-Ausländerbeirats, politisch interessierte und engagierte Bürger mit fremden Pass oder doppelter Staatsangehörigkeit, über eine Nominierung zumindest ernsthaft nachzudenken.

Die Hessische Gemeindeordnung sieht entsprechende Gremien für alle Städte und Gemeinden mit mehr als tausend ausländischen Einwohnern vor. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg (Ausländeranteil 10,7 Prozent = insgesamt rund 31.000 Personen zum 30. Juni 2004) greift die Regelung für Babenhausen (2.321), Dieburg (1.525), Griesheim (3.991), Groß-Umstadt (2.730), Groß-Zimmern (1.999), Münster (1.600), Ober-Ramstadt (1.643), Pfungstadt (3.226), Reinheim (1.614), Roßdorf (1.182), Seeheim-Jugenheim (1.127) und Weiterstadt (3.105). Mühltal (863) liegt zwar deutlich unter der Marge, dennoch bereitet sich die Gemeinde ebenfalls auf die Wahl vor: "Freiwillig wie schon 1993, 1997 und 2001", betont Bürgermeister Gernot Runtsch, "um dieser Gruppe von Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein Forum zu bieten, damit sie sich mit ihrem Wohnort identifizieren können und wertgeschätzt fühlen." Obwohl es dazu keine Verpflichtung gibt, soll nach Auskunft von Landrat Alfred Jakoubek auch wieder ein Ausländerbeirat auf Landkreisebene eingerichtet werden, in den die örtlichen Beiräte jeweils ihre Delegierten entsenden. Der Ausländerbeirat hat in Darmstadt-Dieburg hat eine lange Tradition: Schon vor sechzehn Jahren, lange vor einer einheitlichen Regelung und damals einzigartig in Hessen, wurde hier ein Sprachrohr für die nichtdeutsche Bevölkerung geschaffen.

"Unser Aufgabenfeld reicht von interkultureller Bildung bis zur Integrationsförderung, von Antidiskriminierungsarbeit bis zur Hilfe für Flüchtlinge", umreißt Heideh Klar das Tätigkeitsgebiet der Ausländerbeiräte. "Wir arbeiten in politischen Gremien mit und organisieren migrationspolitische Veranstaltungen." Zur Wahl stellen können sich in den dreizehn genannten Kommunen Männer und Frauen, die mindestens 18 Jahre alt sind und einer fremden Nationalität angehören oder neben der deutschen Staatsangehörigkeit eine weitere besitzen. Die Mitarbeit im Ausländerbeirat ist ehrenamtlich.

Als Anlaufstelle für potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten, die sich erst einmal näher informieren möchten, bietet sich die Geschäftsstelle des Ausländerbeirats im Landratsamt Darmstadt (Jägertorstraße 207) an, Telefon 06151/881-1350, Fax 881-3350, E-Mail:

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