Presse-Archiv 2005

Endspurt bei den Suchtpräventionswochen des Kreises

Abhängigkeit wird abgehängt

19.04.2005

Darmstadt-Dieburg - Die bisherige positive Resonanz auf die Präventionswochen des Landkreises zeigt nach Aussage von Erster Kreisbeigeordneter Celine Fries, dass es richtig war, das Thema Sucht zu einem Arbeitsschwerpunkt zu machen. Die beim Jugendamt angesiedelte Fachstelle Suchtprävention, in Hessen die einzige unter kommunaler Regie, hat zusammen mit Kooperationspartnern die vielfältigen Aspekte der Abhängigkeit aufgegriffen und an Hand von unterschiedlichsten Veranstaltungen beleuchtet. Die so genannten weichen und gesellschaftlich anerkannten Suchtmittel Nikotin und Alkohol oder die unbändige Gier nach dem Schokoriegel spielen dabei genau so eine Rolle wie harte Drogen. Ansprechpartner sind nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern vor allem auch die Multiplikatoren wie Eltern, Lehrpersonal, Erzieherinnen und Erzieher oder Übungsleiter. Allein das während der ersten Präventionswoche angebotene Mitmach-Theater "Pappe satt" hatte mit 350 Besuchern einen hohen Zulauf. Wege, um Kinder stark zu machen, erfuhren Vertreterinnen und Vertreter von 15 Sportvereinen. Sie erhielten Tipps, wie das Suchtverhalten in Verbindung mit dem Sport angegangen und eine effektive Vorbeugung umgesetzt werden kann.

Auch in der Abschlusswoche stehen Praxis und Theorie vorbeugender Maßnahmen sowie Suchtgründe im Mittelpunkt der Termine. Ein Vortrag über einen spielzeugfreien Kindergarten (Montag, 25. April, 19.30 Uhr, Kindergarten Sandwiese in Alsbach-Hähnlein) stellt eine Verbindung zwischen Prävention und wachzukitzelnden Fähigkeiten von Kindern her und demonstriert, wie Betreuung ohne Spielzeug funktionieren kann. Dass Mädchen und Jungen auch Erwachsenen gegenüber das Recht haben, deutlich "Nein" zu sagen, untermauern Selbstbehauptungskurse am 25. und 27. April in der Kulturhalle in Seeheim-Jugenheim. Der Umgang mit Wut, Aggression und Streit ist Inhalt mehrer Diskussionsrunden und Vorträge. Eltern sind angesprochen bei einem Fachreferat, selbstverständlich mit Aussprache, am 25. April und bei einem Gesprächsabend am 26. April, jeweils um 20 Uhr im Haus Hufnagel in Seeheim-Jugenheim. Während am Montag die Auswirkungen von Wut und Aggressivität auf eine Beziehung behandelt werden, geht es am Dienstag um verbale und nonverbale Gewalt. Über eine richtige Streitkultur diskutieren Jugendliche am Dienstag, 26. April, um 20 Uhr beim Verein "SzenenWechsel" in Seeheim-Jugenheim. Nur "cool" zu sein, bringt es nach Ansicht der Moderatorin auf Dauer nämlich nicht.

Wenn beim Nachwuchs die Pubertät beginnt und sich das Verhalten ändert, sind viele Eltern ratlos. Antworten bringt ein Gesprächsabend mit einer Diplom-Psychologin und Familientherapeutin, die die Balance zwischen Halt geben und loslassen beschreibt. Im Katholischen Pfarrzentrum St. Stephan in Griesheim beschäftigt sich am 28. April um 19.30 Uhr ein Fachmann der Erziehungsberatungsstelle Pfungstadt mit dem Problem Drogenkonsum von Kindern. Dabei werden auch mögliche Gründe für das Suchtverhalten angesprochen. Schließlich können sich alle Beteiligten bei einem Markt der Möglichkeiten am 29. April über verschiedene Aspekte der Prävention informieren. Ab 15 Uhr stehen Experten in der Kulturhalle in Seeheim-Jugenheim zu Auskünften und Beratungen bereit. Ein Gesundheitstag an der Albrecht-Dürer-Schule in Weiterstadt beziehungsweise eine ganze Gesundheitswoche an der Joachim-Schumann-Schule in Babenhausen stellen die Felder Ernährung, Sport, Entspannung und die gängigen Suchtmittel in den Mittelpunkt.

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