Presse-Archiv 2005

Müllverbrennung in Darmstadt verhindert Entsorgungsnotstand

ZAS hilft zwei Kreisen aus der Bredouille

06.06.2005

Darmstadt-Dieburg - Die Landkreise Main-Taunus und Hochtaunus lassen ihren Hausmüll ab sofort im Müllheizkraftwerk in Darmstadt verbrennen und wenden damit den drohenden Entsorgungsnotstand ab. Ein Vertrag mit dem Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS) garantiert die Abnahme von jährlich 30.000 Tonnen bis Ende 2010.

Die Vereinbarung hilft den beiden Kreisen aus der Klemme: Nachdem die Deponie Flörsheim-Wicker zum 31. Mai geschlossen werden musste und die Verbrennungsanlage Frankfurt/Nordweststadt wegen Sanierungsarbeiten vorläufig nur eingeschränkt zur Verfügung steht, können die Abfälle der zusammen rund 450.000 Einwohner zählenden Gebietskörperschaften nicht mehr auf gewohnten Wegen beseitigt werden. In dieser Situation erschien das Angebot aus Darmstadt förmlich als Rettung in der Not.

Als "gutes Geschäft für beide Seiten" bezeichnet der ZAS-Vorsitzende, Landrat Alfred Jakoubek, die Übereinkunft. Die Lieferungen aus dem Taunus - rund vier bis fünf Lkw am Tag - sorgen für eine gute Auslastung des Müllheizkraftwerks und - mit festen Einnahmen in Höhe von 4,14 Millionen Euro jährlich - für finanzielle Sicherheit. Damit verbunden ist eine gute Nachricht für die Bürger in Darmstadt, im Landkreis Darmstadt-Dieburg und im Odenwaldkreis, den Mitgliedskommunen des ZAS: "Die Gebühren bleiben in den nächsten Jahren zumindest stabil", so Jakoubek.

Das Müllheizkraftwerk in Darmstadt verfügt über eine genehmigte Kapazität von rund 212.000 Tonnen und ist Endstation für Haus- und Sperrmüll der Verbandsmitglieder sowie aus den Kreisen Groß-Gerau und Bergstraße, mit denen langfristige Kooperationsverträge bestehen. Um den Öfen ständig Futter zu geben, mussten in der Vergangenheit Mengen auf dem so genannten Spotmarkt akquiriert werden, ein zeitweise mühseliges und schwieriges Geschäft. Die Lage hat sich jetzt schlagartig gedreht mit dem Inkrafttreten der Technischen Anleitung (TA) Siedlungsabfall, der zufolge seit 1. Juni dieses Jahres unbehandelte Abfälle nicht mehr deponiert werden dürfen. Dem Main-Taunus- Kreis und dem Hochtaunuskreis als "Leidtragende" der verschärften Umweltschutzbestimmungen habe man dennoch einen fairen Preis gemacht, lässt die ZAS-Zentrale verlauten.

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