Presse-Archiv 2005
Vermittlungsstelle meldet Rekordergebnis für den Landkreis
Kindertagespflege nimmt zu
13.07.2005
Darmstadt-Dieburg - Regelrecht explodiert sind die Zahlen bei der Kinderbetreuung in Tagespflege. Die für den Landkreis zuständige "Tageseltern-Tageskinder-Vermittlung" (TTV) meldet im Vergleich von 2003 zu 2004 eine Verdoppelung der Tageseltern im Landkreis. 2003 waren es noch 64, 2004 bereits 131 Familien, die insgesamt 281 Tagespflegeplätze zur Verfügung stellten. 93 Eltern bieten 223 Plätze an, 38 so genannte Kinderfrauen gehen zu den betroffenen Familien und können 58 Kinder betreuen. Von der Bereitschaft, sich der oft schwierigen, aber auch beglückenden und spannenden Aufgabe zu stellen, mit fremden Kindern zu leben, profitieren Mädchen und Jungen im Alter bis zu 14 Jahren. Den größten Anteil, rund 75 Prozent, haben jedoch die bis zu Zweijährigen. Die Betreuungszeit liegt bei durchschnittlich 20 Stunden pro Woche. Dass Bedarf vorhanden ist, zeigen die 205 Suchaufträge, die von Eltern aus Landkreiskommunen an die TTV gerichtet wurden.
Die zentrale Stelle mit dem Hausfrauenbund Darmstadt als Träger betreut und berät seit 2003 Tagespflegeeltern und Väter und Mütter, die einen Platz für ihr Kind suchen. Der Hausfrauenbund ist auch Projektpartner vom Kreisjugendamt und setzt in Absprache die mit der Fachstelle Kindertagesbetreuung des Kreises entwickelten Standards um. Finanziert wird die Zentrale aus Mitteln der Stadt Darmstadt, des Landkreises und des Landes Hessen. Wie Landrat Alfred Jakoubek mitteilt, stellt der Landkreis jährlich 65 000 Euro zur Verfügung. "Das Geld ist gut angelegt", weiß der Landrat angesichts der Zunahme bei der Kinderbetreuung. Die enorme Zunahme ist begründet in der intensiven Bewerbung von Personen, die als potenzielle Tagespflegeeltern in Frage kommen. Die Kindertagespflege ist damit auch ein wichtiger Faktor auf dem Weg des Kreises in Richtung familienfreundlicher Landkreis. "Auch auf diesem Feld können wir einen Standortvorteil anbieten", so Landrat Jakoubek.
Die Tagespflege steht gleichrangig neben der Betreuung in Kindergärten oder Horten und soll auch inhaltlich Gleiches leisten. Vermittelt werden sollen Sozialisation genauso wie Bildung, gesamtgesellschaftliche Werte oder Kulturtechniken. Ein gemeinsam entwickeltes Fortbildungskonzept und eine ständige fachliche Begleitung machen die Erzieher auf Zeit fit für ihre Stellvertreter-Rolle und stärken ihre Kompetenz. Praxisbegleitende Gesprächsgruppen ermöglichen außerdem einen Erfahrungsaustausch der Tageseltern untereinander.
Spitzenreiter bei den im Jahr 2004 vermittelten Kinder ist Griesheim (23), es folgen Mühltal und Weiterstadt (jeweils 10). Am unteren Ende der Skala bewegen sich Babenhausen, Bickenbach, Fischbachtal, Messel, Modautal, Seeheim-Jugenheim (jeweils 1). Die herausragende Stellung Griesheims erklärt sich damit, dass die Vermittlungszentrale schon seit längerer Zeit eine Filiale in Griesheim betreibt und daher ein größerer Bekanntheitsgrad vorhanden ist.