Presse-Archiv 2005

Zwei Drittel der Bauaufträge des Kreises bleiben in Südhessen

Regionales Handwerk verkauft sich gut

05.09.2005

Darmstadt-Dieburg - Im Wettbewerb um öffentliche Aufträge hat das regionale Handwerk die Nase meistens vorn. Ein Blick auf die Geldflüsse im vergangenen Jahr belegt dies zumindest für den Landkreis Darmstadt-Dieburg. Zwei Drittel der Umsätze flossen in Betriebe mit Sitz in Südhessen. Dabei geht es um beträchtliche Summen: Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 10 Millionen Euro im Jahr ist die Kreisverwaltung ein, wie Landrat Alfred Jakoubek und Baudezernentin Celine Fries es ausdrücken, "potenter Auftraggeber von durchaus konjunktur- und arbeitsmarktrelevantem Einfluss".

Der Auswertung zufolge wurden von Firmen direkt aus dem Landkreis oder aus dem näheren Umland Bau-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten im Umfang von rund 6,5 Millionen Euro erledigt. Dreizehn Prozent des Auftragsvolumens (knapp 1,3 Millionen Euro) gingen nach Mittel- oder Nordhessen, 22 Prozent (rund 2,2 Millionen) an Firmen andernorts in Deutschland. Das gute Abschneiden der südhessischen Betriebe ist durchaus nicht selbstverständlich. Abgesehen von Klein- und Eilaufträgen, etwa wenn mal wieder eine Schultoilette verstopft oder ein Kurzschluss zu beheben ist, schreibt der Landkreis größere Investments beispielsweise in neue Fenster, Dächer, Fußböden, Fassadendämmung oder ganze Neubauprojekte zum größten Teil öffentlich aus - in der Tagespresse, in bundesweiten Fachorganen und im Internet. Da gilt kein Heimvorteil; was zählt, sind Leistung und Preis - und die Konkurrenz schläft nicht. Umso erfreulicher werten es Jakoubek und Fries, dass sich heimische Unternehmen gegen auswärtige Mitbewerber so gut behaupten.

"Mit unseren Investitionen erhalten und fördern wir Arbeitsplätze des regionalen Handwerks und Gewerbes", betont der Landrat. Würde der Kreis bei diesen Aktivitäten den Rotstift ansetzen, könnten zwar Schulden abgebaut werden, zugleich torpedierte man dann jedoch die wirtschaftliche Entwicklung. " Wir nehmen nur so viel neue Schulden auf, wie wir auch tilgen", erklärt Jakoubek das trotz schwieriger Haushaltssituation anhaltend hohe finanzielle Engagement des Kreises. Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries ergänzt: " Bei der Einführung von Ganztagsangeboten liegen wir landesweit mit an der Spitze. Wir schaffen Vermögen und gute Bedingungen für Familien und Bildung in einem Zuzugskreis."

In Sachen Zahlungsmoral, für die die öffentliche Hand oft gescholten wird, nimmt der Kreis für sich in Anspruch, recht flott zu sein. Das Gros der Handwerkerrechnungen werde innerhalb von vier bis sechs Wochen bezahlt. Die meiste Zeit nehme dabei die Kontrolle von Belegen ein. Verzögerungen seien oft durch fehlende Unterlagen wie Aufmaß oder Stundenzettel bedingt. Nach erfolgter sachlich-fachlichen Prüfung geht es schnell. Dann hat der Betrieb laut Finanzverwaltung in der Regel binnen drei Tagen das Geld auf dem Konto.

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