Presse-Archiv 2005

Jäger legen Köder aus - Bergstraße gefährdetstes Gebiet in Hessen

Handarbeit gegen Tollwut

07.11.2005

Darmstadt-Dieburg - Fünf nachgewiesene Fälle in diesem Jahr sind ein Indiz dafür, dass die Bergstraße derzeit von der Tollwut stärker heimgesucht wird als alle anderen Regionen in Hessen. Geballte Vorsorge soll die Seuche zurückdrängen. Ergänzend zu "Schluckimpfungen aus der Luft", bei denen es im Frühjahr, Sommer und Herbst Fischmehlbrocken mit Impfserum auf Feld- und Waldgebiete regnete, werden deshalb nun weitere 7.200 Köder zwischen Darmstadt-Eberstadt und Heppenheim per Hand innerhalb und in den Randbezirken von Wohngebieten ausgelegt.

Als Risikogebiet gelten im Landkreis Darmstadt-Dieburg Pfungstadt mit allen Stadtteilen, Bickenbach, Alsbach und Sandwiese, Seeheim-Jugenheim, Nieder-Modau sowie jeweils der südliche Teil von Nieder- und Ober-Ramstadt. Jäger werden die für diesen Streifen vorgesehenen rund 2.800 "Tabletten" bis zum 20. November beispielsweise in Grünanlagen, auf Friedhöfen, verwilderten Obstwieden und Industriebrachen verteilen. Dass sie dies unentgeltlich erledigen, rechnet ihnen die Behörde hoch an: "Das ist sehr entgegenkommend und eine wertvolle Unterstützung im Kampf gegen die Tollwut." Wer in den nächsten Wochen seinen Hund in dem betroffenen Gebiet ausführt, sollte ihn an der Leine halten und darauf achten, dass er keine Köder frisst. Die bräunlichen Quadrate (etwa drei Zentimeter lang und einen Zentimeter dick) mit der Impfkapsel sind zwar nicht schädlich für Haustiere. Die aufwendige Aktion erfüllt ihren Zweck jedoch nur, wenn tatsächlich Füchse, die Hauptüberträger der Tollwut, das Mittel schlucken.

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