Presse-Archiv 2005

Voraussichtlich Überschuss in 2006 - Fusionspläne werden weiterverfolgt

Kliniken schreiben schwarze Zahlen

25.11.2005

Darmstadt-Dieburg - Die Kliniken des Landkreises in Jugenheim und Groß-Umstadt zeigen sich wirtschaftlich erholt und gut aufgestellt vor der geplanten Fusion mit dem katholischen St. Rochus-Krankenhaus in Dieburg. Im kommenden Jahr schreibt man voraussichtlich erstmals seit 2000 wieder schwarze Zahlen. Landrat Alfred Jakoubek rechnet - bei einem Gesamtumsatz von mehr als 38 Millionen Euro - sogar mit einem Überschuss von rund 460.000 Euro, nachdem zuvor jeweils Defizite zwischen 360.000 und einer Million Euro eingefahren worden waren.

Vor allem Umstrukturierungen und das Nutzen von Einsparpotenzialen nennt Jakoubek als wesentliche Gründe dieser positiven Entwicklung. Der Ausbau der Geriatrie (Altersheilkunde) in Groß-Umstadt hat sich bewährt; als nächster Schritt soll dort eine psychiatrische Abteilung eingerichtet werden. In Jugenheim glänzt der junge Zweig neurologische Rehabilitation mit hohen Belegungszahlen entsprechenden Einnahmen. Auch die auf Endoprothetik spezialisierte chirurgische Abteilung genießt einen sehr guten Ruf über den Landkreis hinaus und brachte der Klinik in einem Ranking der Zeitschrift Öko-Test einen Platz unter den "Top 100" in Deutschland ein. Aus heutiger Sicht bestätige es sich, so Jakoubek, dass es richtig war, die Stationen innere Medizin und chirurgische Nachsorge am Bergsträßer Standort aufzulösen. Ein Plus auf der Einnahmenseite bringt die zunehmende Zahl ambulanter Operationen. An zahlreichen Stellen konnten ohne Abstriche bei den Standards Kosten gesenkt werden - vom Sachaufwand in der Verwaltung über den Lebensmitteleinkauf bis zur Wasserversorgung. Der für 2006 - bei erfolgreichen Pflegesatzverhandlungen - angepeilte Überschuss soll dazu verwendet werden, Fehlbeträge aus früheren Jahren abzutragen und aufgeschobene Instandhaltungsmaßnahmen abzuwickeln. Dazu zählen beispielsweise neue Farbe, Böden und Schränke in den Patientenzimmern oder das Ausbessern von Schlaglöchern auf dem Gelände. Bei mancher Anschaffung und patientenfreundlichen Neuerung greift die Sozialstiftung den Kreiskrankenhäusern mit beträchtlichen Summen unter die Arme.

"Wir setzen alles daran, damit unsere Kliniken unter den veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen konkurrenzfähig bleiben und ihre Leistungen mit hoher Qualität vor allem für die Menschen im Landkreis anbieten können", betont Landrat Alfred Jakoubek. In dem neuen Wirtschaftsplan, der dem Kreistag bei der nächsten Sitzung am 12. Dezember vorgelegt wird, sind die Auswirkung einer wahrscheinlichen Fusion mit St. Rochus vorerst nicht berücksichtigt. Beide Partner sind sich im Grunde einig. Ein Wirtschaftsprüfer ist bereits beauftragt, einen Gesellschaftsvertrag zu entwerfen. Auf dieser Basis wollen Kreis und St. Rochus-Stiftung ihr Zusammengehen dann zeitlich und organisatorisch festlegen.

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