Presse-Archiv 2007

Fünf Jahre Zentrum für schulische Erziehungshilfe in Mühltal

Aus Problemfällen fröhliche Kinder machen

15.11.2007

Darmstadt-Dieburg - Auf große Resonanz stieß in den vergangenen fünf Jahren das Zentrum für schulische Erziehungshilfe an der Pfaffenbergschule in Mühltal. Seit Gründung des Zentrums im Jahr 2002 wurden 530 Anfragen bearbeitet und die damit verbundenen Probleme gelöst. Vor dem Hintergrund, dass die Schule nicht nur ein reiner Lernort ist, sondern dort auch soziales Miteinander mit all seinen Begleiterscheinungen bewältigt werden muss, einigten sich im Oktober 2002 der Landkreis Darmstadt-Dieburg und das Staatliche Schulamt auf die Beratungsstelle vor Ort. "Wir wollten eine Anlaufstelle schaffen, die eingreift, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist", beschreibt Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas die Gründungsidee. Seither stehen zwei Förderschullehrerinnen und zwei Sozialpädagoginnen bereit, um Anfragen von Eltern oder vom Lehrpersonal zu beantworten.

Rund 60 Prozent der Anfragen gehen von der Schule aus, zu 40 Prozent melden Eltern Beratungsbedarf an. In ganz wenigen Fällen nehmen auch Kinder aus eigenem Antrieb das Beratungsangebot wahr. Vorherrschende Themen der Beratungsgespräche sind Störung des Unterrichts, Unaufmerksamkeit, körperliche Auseinandersetzungen, Belästigung oder Bedrohung anderer, Leistungsverweigerung, Zurückgezogenheit und unentschuldigtes Fernbleiben von der Schule. Den Auffälligkeiten nimmt sich immer ein Tandem aus Förderschullehrerin und Sozialpädagogin an. Erste Gespräche haben das Ziel, Entlastung in der Problemsituation zu schaffen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Eine so genannte Kind-Umfeld-Diagnose soll, in Zusammenarbeit mit der Schule und den Eltern, den Zusammenhang des Störgrunds herausfinden. Wenn notwendig, kommt es dann zu einer ambulanten schulischen Betreuung der betroffenen Grundschulkinder, die sowohl Einzelförderung als auch Kleingruppenförderung oder Begleitung im Unterricht bedeuten kann. Bei Bedarf können außerdem außerschulische Hilfen wie Jugendamt, kommunale oder freie Träger vermittelt werden. Meist konnten jedoch die Probleme mit allen Beteiligten direkt gelöst werden. Die Mehrzahl der Beratungen wurden innerhalb von drei bis sechs Monaten erfolgreich abgeschlossen. Lediglich einzelne Problemfälle waren so komplex, dass ein Jahr und mehr in Anspruch genommen wurde.

Die gute Resonanz auf das Zentrum für schulische Erziehungshilfe in Mühltal führte dazu, dass 2006 ein weiteres Zentrum mit vergleichbarem Konzept für den östlichen Teil des Landkreises geschaffen wurde. Wie Erster Kreisbeigeordneter Klaus Peter Schellhaas mitteilt, ist das Zentrum an der Eduard-Flanagan-Schule in Babenhausen auch schon sehr gut angenommen worden. "Auch dort gelingt es, aus Problemfällen wieder fröhliche Schulkinder zu machen", so Schellhaas.

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