Presse-Archiv 2009

Fortschreibung des Altenplans des Kreises neu aufgelegt

Den Herausforderungen des Alters stellen

10.09.2009

Darmstadt-Dieburg - "Angesichts der demografischen Entwicklung ist die Altenpolitik eines der wichtigsten Felder der Landkreispolitik insgesamt geworden", beschreibt Landrat Alfred Jakoubek die Prognosen zum Bevölkerungsanteil der Menschen über 65 Jahre bis zum Jahr 2025.  Bestärkt wird der Landrat durch die Zahlen, die in der neu aufgelegten Fortschreibung des Altenplans für den Landkreis enthalten sind.

Demnach wird es im Jahr 2025 - trotz einer vorhergesagten Abnahme der Gesamteinwohnerzahl auf knapp 286 000 - im Landkreis rund 70 000 Menschen geben, die älter als 65 Jahre alt sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 sind es - bei 290 000 Einwohnern - knapp 55 000 Seniorinnen und Senioren. Das Durchschnittsalter der gesamten Kreisbevölkerung klettert bis 2025 von 41,9 Jahre auf 46,6 Jahre, die aktuelle durchschnittliche Lebenserwartung von Neugeborenen liegt bei 75,9 (Buben) beziehungsweise 81,5 (Mädchen) Jahren. Die weitere Lebenserwartung für Menschen im Alter von 60 Jahren beträgt bei Männern 20 und bei Frauen 24,1 Jahre. Auch bei den Pflegebedürftigen zeigt der Trend deutlich nach oben. Der Altenplan weist für das Jahr 2010 fast 5300 Pflegebedürftige jenseits der 65 Jahre auf, für das Jahr 2025 werden 7668 prognostiziert.

Vor diesem Hintergrund, so Landrat Jakoubek, wird sich der Landkreis Darmstadt-Dieburg der Herausforderung des demografischen Wandels stellen, um den sich ändernden Lebenslagen der älteren Menschen gerecht zu werden. "Trotz Zeiten knapper Kassen werden wir die Rahmenbedingungen den Erfordernissen anpassen", sagt Alfred Jakoubek und weist darauf hin, dass alles soziale Handeln unter einem Qualitätsanspruch stehe, der vor allem Mitmenschlichkeit und personelle Zuwendung berücksichtige. Die Prämisse bei der Umsetzung der Vorgaben aus der Altenhilfeplanung müsse unter dem Aspekt ortsnah, bedarfsgerecht und rechtzeitig stehen. Zu beachten gelte es auch, dass ältere Menschen individuelle Ansprüche haben und unterschiedlichste Hilfestellungen benötigen. Oberstes Ziel dabei ist es, so Jakoubek, den Seniorinnen und Senioren ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit in würdevoller Umgebung so lange wie möglich zu erhalten.

Landrat Alfred Jakoubek betont jedoch gleichzeitig, dass der Landkreis über gesetzliche Bestimmungen hinaus schon viele Angebote an die älteren Menschen mache. Er erinnert beispielsweise an das Projekt "Mehrgenerationenhaus" in Groß-Zimmern, an die Seniorencard, die viele Vergünstigungen ermöglicht und inzwischen von rund 700 Personen in Anspruch genommen wird, an die jährlich vom Landkreis organisierten Theaterveranstaltungen oder an das Hausnotrufsystem. Nicht zuletzt biete die Kreisvolkshochschule mit einem ausgewogenen Kursprogramm älteren Menschen ein reiches Betätigungsfeld. Und schließlich stehe das Büro für Senioren und Sozialplanung des Landkreises für Fragen in allen Lebenslagen zur Verfügung.

Eine wichtige Rolle spielt nach Auffassung des Landrats in der Zukunft eine Weiterentwicklung der sozialpflegerischen Infrastruktur. Dazu gehöre die Schaffung von weiteren Pflegestützpunkten genauso wie eine schrittweise Anhebung der ambulanten und stationären Leistungen, neue, seniorengerechte Wohnformen oder eine Unterstützung des generationenübergreifenden Engagements. Außerdem dürfe nicht vergessen werden, so Landrat Jakoubek, dass die Seniorinnen und Senioren über ein hohes Potenzial an Lebenserfahrung, Kompetenz und Wissen verfügen. Dies müsse im Interesse des Gemeinwesens und im Interesse der Betroffenen selbst immer wieder aufs Neue entdeckt, gefördert und eingesetzt werden. "Alt werden darf nicht gesellschaftlicher Abstieg bedeuten", betont Landrat Alfred Jakoubek und nennt die Schwerpunkte für die kommenden Jahre: Ausbau und Qualitätssicherung an altengerechten Wohnungen, Umsetzung der im Altenplan enthaltenen Bedarfsplanung für Pflegeeinrichtungen, Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements sowie des Beratungs- und Koordinierungsverbunds zu Pflegestützpunkten und Aufbau eines bedarfsorientierten geriatrischen Rehabilitationsangebots.

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