Presse-Archiv 2009

Nierenersatztherapie für Intensivpatienten

16.10.2009

Darmstadt-Dieburg - Seit Anfang Oktober wird in der Kreisklinik Groß-Umstadt bei schwerkranken Patienten ein modernes Verfahren zur Unterstützung der Nierenfunktion durchgeführt. Der Hintergrund ist, so teilt Landrat und Klinik-Dezernent Klaus Peter Schellhaas mit, dass bei Patienten mit kritischem Krankheitsbild zunehmend eine kontinuierliche Nierenersatztherapie stattfindet, um akutes Nierenversagen zu überbrücken. In Kooperation mit dem Via Medis Nierenzentrum in Groß-Umstadt wird nun unter Federführung des Chefarztes der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Dr. Andreas Jalowy, auf der Intensivstation eine so genannte Citrat-Calcium-Dialyse fortlaufend durchgeführt. Die Behandlung geschieht dabei über einen Venenkatheter.

Dieses schonende Verfahren gilt bei kreislaufinstabilen Patienten als besonders geeignet, da die Patienten nicht zu einer kurzfristigen "Blutwäsche" in ein Dialysezentrum transportiert werden müssen. "Daher ist es gut, dass die Dialyse auf der Intensivstation rund um die Uhr laufen kann", so Klaus Peter Schellhaas.

Das Verfahren wirkt einem der Hauptprobleme der Nierenersatztherapie außerhalb des Körpers entgegen, nämlich der Bildung von Blutgerinnsel. Dem Blut wird unmittelbar vor dem Durchströmen des Dialysegeräts durch den Zusatz von Citrat das Calcium entzogen, damit keine Blutgerinnsel entstehen. Kurz vor Wiedereintritt des gereinigten Bluts in den Kreislauf des Patienten wird das Calcium zurückgegeben und damit die normale Blutgerinnung wieder hergestellt. "Das moderne Verfahren ist für den blutungsgefährdeten Intensivpatienten besonders attraktiv", stellt Landrat Schellhaas fest. 

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