Presse-Archiv 2012

Neue Lösung für Asylbewerber-Unterkunft in Dieburg

26.10.2012

Darmstadt-Dieburg – Für die Unterbringung von Asylbewerbern in Dieburg haben Erste Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück und Dieburgs Bürgermeister Dr. Werner Thomas gestern (25.) eine neue Lösung präsentiert. „Der Landkreis wird am Nordring 37 bis 37c fünf Wohnungen ab dem 1. November und weitere acht Wohnungen ab dem 1. Dezember anmieten“, teilte die Sozialdezernentin mit. Darin können insgesamt rund 60 Asylbewerber untergebracht werden. Die Erste Kreisbeigeordnete informierte auch darüber, dass es nun keinen Neubau einer Gemeinschaftsunterkunft am Ende des Nordrings in Dieburg geben werde und die Ausschreibung dafür aufgehoben wurde.

Sozialdezernentin Lück stellte außerdem dar, dass der Landkreis Darmstadt-Dieburg nach aktuellen Informationen des Regierungspräsidiums Darmstadt in diesem Jahr noch 105 Asylbewerber aufnehmen muss. In den nächsten Tagen seien angemietete Wohnungen in Reinheim bezugsfertig, in die rund 30 Asylbewerber einziehen werden. Eine weitere Unterkunft in Messel könne ab Anfang 2013 28 Personen aufnehmen. „Wir werden voraussichtlich zusätzliche Immobilien benötigen“, so Lück. Sie habe bei einem Treffen vergangene Woche bereits an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis appelliert, den Landkreis bei der Suche nach geeignetem Wohnraum zu unterstützen. Bürgermeister Dr. Thomas betonte, dass nun die Solidargemeinschaft der Städte und Gemeinden gefragt sei. Solidarität sei gleichermaßen auch gegenüber denjenigen angezeigt, die aus ihren Heimatländern fliehen, weil sie um ihr Leben fürchten müssen.

Hintergrund für die neue Lösung zur Unterbringung von Flüchtlingen in Dieburg war, dass sich Bewohner des Nordrings zu einer Interessengemeinschaft zusammengetan hatten, die befürchteten, dass ihre Wohngegend zusätzlich sozial belastet werden könnte. Gemeinsam haben Vertreter der Interessengemeinschaft, die Stadt Dieburg und der Landkreis einen Arbeitskreis gegründet und nach Alternativen gesucht. Die Interessengemeinschaft hatte eine Liste von 30 Vorschlägen vorgelegt. Geeignet waren letztlich nur die Wohnungen, für die sich der Landkreis jetzt entschieden hat. Nach Auskunft von Bürgermeister Dr. Thomas werde der Arbeitskreis auch weiterhin bestehen, um die Entwicklung am Nordring zu begleiten. Es habe sich bereits angedeutet, dass manche sich auch für die Integration der Flüchtlinge engagieren möchten. Erste Kreisbeigeordnete Lück betonte „Es handelt sich bei unserer neuen Lösung um einen guten Kompromiss, mit dem alle Beteiligten zufrieden sein können“.

Abschließend richtete Sozialdezernentin Rosemarie Lück noch den Blick auf die Kosten für die Aufnahme von Asylbewerbern. „Der Landkreis und die Kommunen werden damit allein gelassen“, sagt sie. Im Jahr 2011 standen 2,4 Millionen Euro Aufwendungen 1,3 Millionen Euro Erstattung durch den Bund und das Land gegenüber. Zusätzlich müsse der Landkreis nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach die Leistungen für Asylbewerber angehoben werden müssen, seit September 40.000 Euro monatlich mehr aufwenden. Die Regelungen für die Erstattung von Kosten müsse angeglichen werden, fordert die Sozialdezernentin. „Wir haben einen Brief an das Hessische Sozialministerium geschrieben. Es kann nicht sein, dass die Kommunen das allein aufgebürdet bekommen“, so Lück.

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