Presse-Archiv 2016

Landkreis Darmstadt-Dieburg und Wissenschaftsstadt Darmstadt laden zum gemeinsamen Fachtag ein – Lück und Akdeniz: „Sensibilität im Umgang mit Rollenklischees schärfen“

Geschlechtersensibler Umgang mit Medien

29.11.2016

Darmstadt-Dieburg / Darmstadt – Der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Wissenschaftsstadt Darmstadt haben am heutigen Dienstag (29.) gemeinsam zum Fachtag „Geschlechtersensibler Umgang mit Medien“ in das Kreishaus nach Kranichstein eingeladen. Veranstaltende sind das Netzwerk Medienbildung, hinter der unter anderem die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Darmstadt sowie des Landkreises Darmstadt-Dieburg stehen. Angesprochen sind Lehrerinnen und Lehrer, Fachkräfte der Pädagogik, Multiplikatoren der Kinder- und Jugendarbeit, Erzieherinnen und Erzieher sowie alle Interessierten.

„Das Jugendbildungswerk und somit die Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Darmstadt-Dieburg arbeitet seit vielen Jahren in verschiedenen Arbeitskreisen, auf Landkreis- und Hessenebene, zum Thema Mädchen, Jungen und Gender mit. Im Rahmen des Medien-Marathons, der Medienbildungsshow sowie des Musiccamps arbeitet das Jugendbildungswerk des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit verschiedensten Zielgruppen medienpädagogisch zusammen und fördert hierdurch eine Selbstreflexion im Umgang mit digitalen Medien. Zudem wird ein Zugang bei Jugendlichen gefunden, um sich mit dem Thema „Gender“ und „Rollenbilder“ in diesen Medien auseinanderzusetzen. Somit ist das Thema Medien und Geschlecht in der Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Darmstadt-Dieburg schon seit längerer Zeit sehr engagiert verfolgt“, erklärt die Sozial- und Jugenddezernentin des Kreises, Rosemarie Lück.

„Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat bereits vor zwei Jahren das Mediendiplom ins Leben gerufen, das im Rahmen zahlreicher Angebote für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit dem Institut für Medienpädagogik und Kommunikation (MuK) den bewussten Umgang mit Medien thematisiert. Nun gibt es anlässlich der Tagung den spezifischen  Blick in Bezug auf Rollenbilder und Gleichbehandlung der Geschlechter in den digitalen Medien. Die Fachtagung greift dieses Thema mit Expertinnen und Experten auf, wobei es unser Anliegen ist, über den Austausch zwischen den Fachkräften die Sensibilität im Umgang mit geschlechtsspezifischen Rollenklischees gerade bei Kindern und Jugendlichen weiter zu schärfen“, erklärt Barbara Akdeniz, Sozialdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Das Netzwerk Medienbildung Südhessen richtet damit zum dritten Mal einen Fachtag zum  Thema Medienbildung aus. Die Akteure dieser Arbeitsgruppe kommen aus den unterschiedlichsten Institutionen.

Zu der Arbeitsgruppe gehören die Kinder- und Jugendförderung des Landkreis Darmstadt-Dieburg sowie die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Darmstadt, das Staatliche Schulamt für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt, das Netzwerk gegen Gewalt, das Hessische Kultusministerium Gewalt und Demokratielernen (GuD), das Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (ZVG), die Medienzentren des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt sowie das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation (MuK). Somit bereichern verschiedene Blickwinkel aus medienpädagogischer Sicht die Arbeitsgruppe und ihr Wirken.

Das Thema des diesjährigen Fachtags  „Geschlechtersensibler Umgang mit Medien“ soll den Blick auf die teils ähnliche, teilweise aber auch sehr unterschiedliche Nutzung der Medien durch Mädchen und Jungen richten. Durch die Darstellung verschiedener Frauen- und Männerbilder sind die Medien maßgeblich an der Konstruktion der sozialen Kategorie  „Geschlecht“ (Gender) beteiligt. Dies kann dazu führen, dass Mädchen und Jungen durch die Vermittlung tradierter Rollenbilder in ihren Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Die Klischees, die mit Hilfe dieser Bilder transportiert werden, können jedoch durch gezieltes Hinterfragen entlarvt und entschärft werden. Wie dies im pädagogischen Alltag gelingt, dazu will der Fachtag Hilfestellung leisten.

Videobotschaften von der Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Rosemarie Lück, von Barbara Akdeniz, Sozial- und Jugenddezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, vom Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Christel Fleischmann, und dem Darmstädter Bürgermeister, Rafael Reißer, eröffnen den Fachtag. Anschließend stimmt Prof. Dr. Nicola Döring von der Technischen Universität Ilmenau (Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft) in ihrem Vortrag die Teilnehmer auf das Thema „Geschlechtersensibler Umgang mit Medien“ ein.

Workshops in der zweiten Hälfte der Veranstaltung bieten die Möglichkeit, sich über bestimmte Themen zu informieren und auszutauschen. Die Titel lauten: „Ich Tarzan, Du Jane“ – Wie Bildmedien unsere Rollenbilder definieren“, „Ist doch alles nicht so schlimm! Upps, Paul möchte ins Ballett“, „Gender und tradierte Rollenbilder in Medien“, „Sexting – Erotische Selfies zwischen Identitätsentwicklung, Flirt und Cybermobbing“, „Der Zusammenhang von Gender und Radikalisierungsprozessen“, „Prinzessinnen und Superhelden – Wie Konzerne Rollenbilder bei Kindern generieren“.

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