Presse-Archiv 2019

Rosemarie Lück nimmt Abschied

12 Jahre Sozialpolitik mit Herz und Verstand

27.12.2021

Darmstadt-Dieburg – „Eine gute soziale Infrastruktur, die in die Fläche wirkt und vielen Menschen Hilfe, Unterstützung und Teilhabe bietet, das zeichnet unseren Landkreis Darmstadt-Dieburg aus“, zieht die scheidende Sozial- und Jugenddezernentin Rosemarie Lück eine ermutigende Bilanz ihrer zwölfjährigen Amtszeit. Zum Jahresende scheidet Lück nach insgesamt 27 Jahren auf eigenen Wunsch aus der Kreisverwaltung aus, um, wie sie sagt, „mein Leben ein Stück weit neu auszurichten".

Ihrer Nachfolgerin Christel Sprößler hinterlässt sie ein Dezernat mit nahezu 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, „sensibilisiert für soziale Fragen, hoch motiviert und mit hoher Expertise“, so Lück. Es habe ihr immer viel Freude bereitet, zusammen mit der Verwaltung, den Kommunen, sozialen Organisationen und ehrenamtlich Tätigen eine gelingende und verlässliche Sozialpolitik zu gestalten. Wichtig sei ihr gerade bei schwierigen Entscheidungen gewesen, diese nicht vom Schreibtisch aus zu fällen, sondern immer zunächst den Austausch mit Betroffenen und sozialen Institutionen zu suchen.

Lück verweist auf die vielen Angebote im sozialen Bereich, bei denen der Landkreis Darmstadt-Dieburg landesweit eine führende Rolle einnimmt. So erinnert sie beispielsweise an den Ausbau der Pflegestützpunkte und der Erziehungsberatungsstellen. Diese tragen ebenso ihre Handschrift wie die Fachstelle für Wohnungsnotfälle, die Frühförderung von Kindern und eine menschliche Flüchtlingspolitik. „Die Integration von Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten hat mir immer besonders am Herzen gelegen“, sagt Lück. „Ich bin davon überzeugt, dass es für die soziale und wirtschaftliche Stabilität unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist, Menschen mit Migrationsgeschichte zu integrieren und sie als gleichberechtigten Teil unserer Gesellschaft anzusehen.“

Ihren Werdegang in der Kreisverwaltung begann Rosemarie Lück 1994, als sie Leiterin des Frauenbüros wurde. Es mache sie stolz, dass im Sozial- und Jugenddezernat heute viele Frauen in Leitungspositionen Verantwortung übernehmen. „Gleichberechtigung und Vielfalt in Gesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung werden in Zukunft unabdingbare Voraussetzung sein, dass wir nicht nur in Umbruchzeiten Herausforderungen innovativ, anpassungsfähig und erfolgreich meistern“, betont Lück auch als ehemalige Bundessprecherin der kommunalen Frauenbeauftragten. Im Jahr 2000 übernahm sie die Leitung der Kreisvolkshochschule.

Später wechselte Rosemarie Lück an die Spitze des kommunalen Jobcenters, der Kreisagentur für Beschäftigung, bei der in einem damaligen Modellvorhaben von 69 Kommunen der Landkreis Darmstadt-Dieburg die alleinige Trägerschaft für die Grundsicherung übernahm.

Im Jahr 2009 wurde sie vom Kreistag zur hauptamtlichen Kreisbeigeordneten für Soziales und Jugend gewählt. Ihre Wahl fiel in die Zeit der weltweiten Finanzkrise, die auch die Landkreise vor einschneidende Haushaltsprobleme stellte. „Ich bin heute noch sehr erleichtert, dass wir als politisch Verantwortliche Kürzungen im sozialen Bereich vermieden haben“, blickt Rosemarie Lück zurück.

Die Auswirkungen der Finanzkrise sind nicht die einzigen Herausforderungen in einer zusammenwachsenden Welt, deren Konsequenzen Lück für den Landkreis Darmstadt-Dieburg bewältigen musste: Auch die Unterbringung von Geflüchteten als Folge der Kriege im Irak, Syrien und Afghanistan oder die aktuelle Corona-Pandemie fielen in ihre zwölfjährige Amtszeit. „Es ist uns immer gelungen, die notwendigen Leistungen sicherzustellen und die soziale Infrastruktur nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern auch zu verbessern“, erläutert Lück. So habe das Gesundheitsamt mehr Personal erhalten und die Digitalisierung vorangetrieben.

Das Corona-Monitoring im Rahmen der strategischen Sozialplanung zeigt indes, welche Aufgaben zukünftig auf die Kreisverwaltung zukommen. „Mit der Strategischen Sozialplanung haben wir ein Instrument geschaffen, das Grundlagen für zukünftige Entscheidungen, für eine effiziente Verteilung finanzieller Mittel, die Entwicklung niederschwelliger Unterstützungsangebote sowie die Erfolgskontrolle von Maßnahmen gewährleisten kann.“ Mit diesem planerischen Instrumentarium, das in ihrer Amtszeit entwickelt wurde, werde der Landkreis Darmstadt-Dieburg auch in Zukunft eine fortschrittliche und an den Menschen orientierte Sozialpolitik verfolgen können, ist sich die scheidende Sozial- und Jugenddezernentin sicher.

 

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