Presse-Archiv 2020

Stark. Sozial. Vor Ort.

LaDaDi und hessische Kommunale Jobcenter unterstützen Betriebe und Jugendliche bei der Aufnahme einer Ausbildung

07.09.2020

Darmstadt-Dieburg – Bis Juli 2020 meldeten die Betriebe in Darmstadt-Dieburg rund ein Viertel weniger offene Ausbildungsstellen als im Jahr zuvor. Das ist der stärkste Rückgang in ganz Hessen. Das ist insbesondere für Menschen im SGB II ein Problem, die sich schon in „normalen“ Jahren beim Finden eines Ausbildungsplatzes schwerer tun.

Der reibungslose Start in die Ausbildung bildet für viele junge Menschen das Fundament für das gesamte weitere Berufsleben. Die bewährte, persönliche Berufsberatung in den Schulen und Berufs-Informationszentren konnte in den letzten Monaten coronabedingt nicht wie gewohnt Weise stattfinden. Auch Praktika zur beruflichen Orientierung und Ausbildungsvorbereitung waren im ersten Halbjahr 2020 kaum möglich – alles Faktoren, die den Wechsel von Schule zu Beruf gerade für Jugendliche im SGB-II-Leistungsbezug deutlich erschwert haben.

In dieser Situation hilft oft nur eine hohe Flexibilität aller Beteiligten. So konnte eine Kundin der Kreisagentur für Beschäftigung (KfB) des Landkreises Darmstadt-Dieburg für ein vom Fallmanagement gefördertes „Schnupperpraktikum“ bei einem Optiker gewonnen werden. Vor ihrer Beratung durch den Arbeitgeberservice (AGS) suchte sie lediglich im Bereich Einzelhandelskauffrau oder Büromanagement nach einer Ausbildung. Nachdem Kundin und Arbeitgeber ihr gutes Zusammenarbeiten getestet haben, konnte die Ausbildung am 1. August 2020 beginnen.

Flexibles Arbeiten und blitzschnelles Umschalten ist auch von den Trägern gefordert, mit denen die KfB in der Ausbildungsvermittlung zusammenarbeitet. In der Initiative „Joblinge“ erarbeiten sich Jugendliche in Praktika ihre eigenen Ausbildungsplätze. Begleitend unterstützt der Träger beim sicheren Auftreten, bei der Schärfung von Stärken und dem reflektierten Umgang mit Verbesserungspotenzialen. Ein Teilnehmer konnte mit einem individualisierten digitalen Mathematikangebot seine Aussichten für eine Ausbildung im Lager-/Logistikbereich deutlich verbessern. Dann kam die Pandemie! Dank der bereits aufgebauten digitalen Bausteine konnte der Bewerbungsprozess schnell wieder an Fahrt aufnehmen. Es folgten digitale Einstellungstests aus dem Homeoffice und Vorstellungsgespräche via Video-Konferenz. Zum 1. August 2020 konnte der junge Mann schließlich eine Ausbildung beginnen.

Doch neben der Vermittlung in Ausbildung müssen auch laufende Ausbildungsverhältnisse zu einem geregelten Abschluss gebracht werden. Ebenso müssen gefährdete Ausbildungsplätze durch Beratungs- und Förderleistungen stabilisiert und, wo das nicht möglich ist, betroffenen Jugendlichen schnelle Hilfen durch Vermittlung in andere Betriebe zuteilwerden. Hierzu stehen vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten verschiedenster Akteure zur Verfügung.

Ziel muss sein, auch in diesem Jahr eine möglichst hohe Zahl von Berufsausbildungsverträgen abzuschließen. Alle Partner auf dem Ausbildungsmarkt und die Betriebe sind in der Verantwortung. Nicht wenige Fachleute sind zuversichtlich, dass sich die Wirtschaft in unserer Region erholen wird und sehen auch in Zukunft weiterhin einen hohen Fachkräftebedarf. Dieser wird zu großen Teilen nur durch ein vorausschauendes Angebot an Ausbildungsverhältnissen zu decken sein. Es lohnt sich daher für junge Menschen, sich auf Ausbildungsplätze zu bewerben und für Betriebe, diese auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten anzubieten.

„Es wird eine Zeit nach der Covid 19 – Pandemie geben“, stellt die Sozial- und Jugenddezernentin Rosemarie Lück klar. „Betriebe, die jetzt in die Ausbildung investieren, werden besser aus der Corona-Krise herauskommen und leisten einen wertvollen Beitrag für die Menschen unserer Region.“

Kommunale Jobcenter in Hessen lassen ihre Jugendlichen nicht allein!

Gemeinsam mit den einzelnen regionalen Arbeitgebenden, Kammern, Wirtschaftsverbänden und Agenturen für Arbeit arbeiten die Kommunalen Jobcenter unermüdlich daran, passgenaue Lösungen zu finden, um den jungen Menschen im SGB II mit einer Ausbildung eine zukunfts- und existenzsichernde Perspektive zu eröffnen. Über allem steht das Credo der Kommunalen Jobcenter in ganz Deutschland: #Stark.Sozial.VorOrt.

Offene (Ausbildungs-)Stellen? Interessierte Arbeitgeber können sich im Arbeitgeberservice bei Patrik Künstler melden unter 06151-881-5233, p.kuenstler@remove.this.ladadi.de  

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