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Kein Praktikum! Und jetzt?

20.05.2021

Darmstadt-Dieburg – Per Erlass des hessischen Kultusministeriums wurden die Schulen damit beauftragt ein sogenanntes Alternativprogramm für Schülerinnen und Schüler ohne Praktikumsplatz anzubieten. An dem Alternativprogramm der Bachgauschule in Babenhausen beteiligte sich auch die Fachstelle Jugendberufswegebegleitung/OloV der Kreisverwaltung Darmstadt-Dieburg. Mit dem in der Corona-Pandemie entstanden kontaktlosen Workshop „Recherche in eigener Sache – Komm dir auf die Spur“ hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich selbst und ihren eigenen Berufsfindungs- und Berufswahlprozess zu beleuchten.

Indem Fragen wie „Was ist typisch ich?“, „Wie, wo und mit wem möchte ich arbeiten?“ oder Wie sieht eigentlich ein typischer Arbeitsalltag im Beruf XY aus?“ beantwortet werden, erfahren die Teilnehmenden, wo sie aktuell stehen und wie sie zu ihren Zielen gelangen. Es geht also mehr um Selbsterkenntnis und Selbstfindung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

In Babenhausen wurde der Workshop in den vergangenen Tagen gleich mehrfach durchgeführt, um der hohen Anzahl an Schülerinnen und Schülern ohne Praktikum gerecht zu werden. Vanessa Ngonjo vom LaDaDi, die den Workshop konzipiert hat und durchführt, sagt zurückblickend: „Wir kamen auch darüber miteinander ins Gespräch, was die Jugendlichen gerade beschäftigt, wo sie stehen und was sie motiviert. Denn Berufsorientierung – mit oder ohne Praktikum und trotz Pandemielage – ist immer möglich und gesellschaftlich notwendig.“

Für Kerstin Zimmer, Farb-, Stil- und Imageberaterin aus Darmstadt, die mit Vanessa Ngonjo gemeinsam durch den Workshop leitet, steht fest: „Es ist das Interaktive, das gemeinsame Erarbeiten von möglichen nächsten Schritten und das auf Ideen bringen in dem Workshop, was den Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei ihrer eigenen Berufsorientierung und ihren aktuellen Fragen weiterhilft.“ So kam während eines Workshops die Frage auf, wie man sich auch ohne Praktikum zwischen zwei möglichen Wegen nach der Schule entscheiden und praktische Einblicke erhalten kann. Alle Teilnehmenden sammelten gemeinsam wertvolle Ideen: 360-Grad-Videos und Imagefilme von Unternehmen anschauen, Interviews mit Personen führen, die den angestrebten Beruf ausüben, eintägige Hospitationen planen, unterstützende und helfende Tätigkeiten im Service- und Dienstleistungssektor übernehmen, Berufe und berufsnahe Alltagspraktiken heraussuchen, die in Serien, Podcasts, Tutorials, Filmen oder Dokumentationen dargestellt werden.

Der Workshop wurde unabhängig von der Schulform oder dem Schulzweig konzipiert und funktioniert auch außerschulisch. Denn alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen fragen sich früher oder später, was sie beruflich machen möchten.

„Ich bin froh, dass wir den Jugendlichen in diesen belastenden Zeiten ein Angebot machen können“, sagt Jugend- und Sozialdezernentin Rosemarie Lück. „Mit dem Workshop öffnen sich Räume für einen wertschätzenden und zukunftsweisenden Austausch mit und zwischen den jungen Menschen. Ich freue mich sehr, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Angebot nutzen, auch um uns von ihrer aktuellen Situation und ihren Bedürfnissen zu berichten.“

Bei Interesse und für weitere Informationen zum Workshop können beispielsweise Lehrkräfte aus den weiterführenden Schulen oder pädagogische Fachkräfte aus kommunalen Kinder- und Jugendförderungen Kontakt zu Vanessa Ngonjo per E-Mail an jbh@ladadi.de aufnehmen.

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