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Zukunftssicherung des Schlachthofes Brensbach durch den Landkreis Darmstadt-Dieburg und den Odenwaldkreis

23.06.2022

Darmstadt-Dieburg – Seit der Schließung des Schlachthofes in Bensheim und des Großschlachthofes in Mannheim gibt es im südhessischen Raum nur noch den Odenwald-Schlachthof in Brensbach (Odenwaldkreis). Damit stellt der Schlachthof Brensbach die letzte Möglichkeit in Südhessen dar, regional zu schlachten. Um die regionale Produktion und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte in der Region zu erhalten und zu stärken, kommt dem Odenwald-Schlachthof eine zentrale Rolle zu. Auch aus Sicht des Tier- und Umweltschutzes ist es zwingend erforderlich, die Transportwege der lebenden Tiere so kurz wie möglich zu halten.

Der Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg hat in seiner Sitzung am Montag, 20. Juni, die grundsätzliche Bereitschaft zum den Erwerb von der Geschäftsanteilen an der Odenwald Schlachthof Bauträger GmbH, die Träger der Immobilie des Schlachthofes ist, beschlossen. Die Gremien des Odenwaldkreises werden sich in der nächsten Kreistagssitzung noch mit der Übernahme von Anteilen final befassen. Der Odenwälder Kreistag hatte sich aber bereits in der Vergangenheit immer wieder fraktionsübergreifend positiv zum Erhalt des Schlachthofes positioniert und den Landrat beauftragt dazu in Verhandlungen mit den Mitgesellschaftern zu treten.

Darmstadt-Dieburgs Vize-Landrat Lutz Köhler betont ausdrücklich die Wichtigkeit des Schlachthofes in der Region: „Es ist mir ein sehr großes Anliegen, dass die beiden Kreise die Gesellschaftsmehrheiten in der Bauträger GmbH des Schlachthofs übernehmen und damit den Erhalt sicherstellen. Wir setzen uns nach wie vor für die regionale Produktion und Vermarktung unserer landwirtschaftlichen Produkte im Landkreis ein. Auf diese Weise können der Wunsch nach mehr Tierwohl, die Ansprüche von Verbrauchern und die Bedürfnisse der Verarbeitungsbetriebe in Einklang gebracht werden.“ „Vom Schlachthof in Brensbach profitieren nicht nur die Menschen im Landkreis, sondern in der gesamten südhessischen Region auch über die Grenzen Südhessens hinaus“, so Köhler weiter.

Der Odenwald-Schlachthof ist eine Konstruktion aus zwei Gesellschaften. Zur Errichtung und Verpachtung einer Schlachthofimmobilie wurde seinerzeit die Odenwald Schlachthof Bauträger GmbH gegründet, an der der Odenwaldkreis rund 28 Prozent der Gesellschafteranteile hält. 14 Prozent davon sind dem Odenwaldkreis durch den Landkreis Darmstadt-Dieburg gemäß eines Treuhandvertrags übertragen worden. Mit der Übernahme der Geschäftsanteile durch die beiden Kreise endet der Treuhandvertrag zum Jahresende. Neben den beiden Kreisen sind zehn weitere Kommunen und 40 privatrechtliche Gesellschaften oder Privatpersonen Gesellschafter der Odenwald Schlachthof Bauträger GmbH. Der Betrieb des Schlachthofs liegt in den Händen der Odenwald Schlachthof Betriebsgesellschaft mbH, die die Immobilie inklusive des Schlachtbandes zu diesem Zweck von der Bauträgergesellschaft gepachtet hat.

„Um weiterhin den Betrieb des Schlachthofes zukunftsfest zu machen, müssen unverzüglich Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Derzeit ist die Beteiligungsstruktur der Schlachthof Bauträger GmbH aus kommunalen und privaten Akteuren stark zersplittert, was die Handlungsfähigkeit sehr einschränkt. Daher wurde in einer gemeinsamen Sitzung der Kreise und den Gesellschaftern der Entschluss gefasst, dass wir und der Odenwaldkreis den Schlachthof mit der Mehrheit der Gesellschaftsanteile übernehmen“, erläutert Lutz Köhler.     

Der Landrat des Odenwaldkreises Frank Matiaske betonte, dass der nun eingeschlagene Weg beider Kreise der einzig richtige zum Erhalt des Schlachthofes sei. Durch das gemeinsame Engagement beider Kreise sei nun ein nachhaltiges Modernisierungskonzept möglich. Viele der seitherigen Mitgesellschafter hätten ihre Bereitschaft signalisiert, dazu ihre Gesellschaftsanteile kostenfrei zu übertragen. Beide Landkreise bauen bei der Modernisierung auf Fördermittel des Landes.

as

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