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Die Mongolei zu Gast in der Ökomodellregion Süd

30.11.2022

Darmstadt-Dieburg. Voneinander lernen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft: Mit diesem Ansinnen machte eine Delegation von Landwirtschaftsvertretern der Mongolei am Mittwoch (23.) Station im Kreishaus Darmstadt.

Seit drei Jahren fördert und erforscht das Projektteam der Ökomodell-Region Süd die regionale Landwirtschaft und die Wertschöpfungsketten vom Acker bis zum Endverbraucher. Umgesetzt werden Projekte einer breiten Agenda: Mehr Bio in der Gemeinschaftsverpflegung, eine erleichterte Direktvermarktung für Erzeugerbetriebe, die Stärkung des Tierwohls durch hofnahe Schlachtmöglichkeiten sowie die Etablierung bodenschonender Anbau- und Bearbeitungserfahren in der südhessischen Landwirtschaft.

Landwirtschaft der beiden Länder unterschiedlich

Der Delegation hochrangiger mongolischer Landwirtschaftsvertreter wurde ein breiter Erfahrungsschatz aus den südhessischen Ökolandbau-Projekten geboten. Die Mongolei ist der am dünnsten besiedelte, unabhängige Staat der Welt. Seine Landwirtschaft unterscheidet sich deutlich von der in Deutschland, denn zwischen Russland und China dominieren Steppen und Wüsten. Das macht Ackerbau, wie wir ihn kennen, an vielen Stellen nahezu unmöglich. Trotzdem ist die Mongolei ein Agrarland, die Viehhaltung ein dominierender Wirtschaftszweig und folglich Fleisch ein wichtiger Nahrungsbestandteil.

Tierwohl-Projekte der Ökomodell-Region wecken Interesse

So waren die Delegierten besonders interessiert an den Projekten der Ökomodell-Region, die sich mit tierischen Erzeugnissen beschäftigen. Hier ist die Ökomodell-Region bereits große Schritte zu mehr Tierwohl und hofnaher Schlachtung gegangen. Maßnahmen wie Kurse zur schonenden Geflügelschlachtung auf dem eigenen Hof und mobile Schlachteinheiten zur Vermeidung langer Lebendtiertransporte sorgten für großes Interesse und intensivem Austausch noch während der ersten Berührungspunkte.

„Mit ihren aktuellen Fragestellungen arbeitet die Ökomodellregion am Puls der Zeit und es freut mich besonders zu sehen, welche Strahlkraft sie bereits besitzt“, resümierte Vizelandrat und Umweltdezernent Lutz Köhler.

Im Anschluss an die fachliche Präsentation ging es mit dem Bus hinaus aus der Stadt zum Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen mit Sitz in Griesheim, wo innovative Impulse und zentrale Fragestellungen zur aktuellen landwirtschaftlichen Praxis im Vordergrund standen.

Später ging es auf den Eichwaldhof der Familie Förster in Darmstadt. Der Betrieb, zu dessen Hofgeschichte Michael Förster Interessantes berichtete, wird nach Demeter-Richtlinien ökologisch bewirtschaftet. Wie Ökolandbau in Deutschland praktiziert wird, konnten die Besucher aus der Mongolei bei der abschließenden Führung durch das Betriebsgebäude und die Flächen hautnah erleben.

Das Deutsch-Mongolische Kooperationsprojekt DMKNL wird durch das BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) gefördert. Die Ökomodell-Region Süd ist seit 2019 im Landkreis Darmstadt-Dieburg angesiedelt und wird durch Mittel des Landes Hessen gefördert, das 2021 ganz Hessen zum „Ökomodell-Land“ erklärt hat. Zur Ökomodellregion Süd gehören die Landkreise Darmstadt-Dieburg, der Odenwaldkreis und der Kreis Bergstraße (alle drei als Träger) sowie die Partnergebietskörperschaften Kreis Groß-Gerau und die Wissenschaftsstadt Darmstadt.

 

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