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MINT-Berufe an den Kreiskliniken, Teil 1

Dominik Kalbfleisch, der Medizinphysik-Experte

02.12.2025

Dominik Kalbfleisch mit einem mobilen Röntgengerät von Siemens Healthineers an der Kreisklinik in Groß-Umstadt. Foto: Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg

Darmstadt-Dieburg. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – dafür steht die Abkürzung MINT. Die Bandbreite der Berufe in diesen Disziplinen ist groß. Wir stellen in lockerer Reihenfolge MINT-Berufe an den Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg vor. Heute Dominik Kalbfleisch, der Medizinphysik-Experte der Kreiskliniken.

Das Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gab es bei Dominik Kalbfleisch schon in der Schule. Abitur hat er am Max-Planck-Gymnasium in Groß-Umstadt gemacht. Leistungskurse: Mathe und Physik. „Und es wäre schon eine schöne Sache gewesen, wenn es bei uns auch ein MINT-Zentrum gegeben hätte“, sagt der 29-Jährige, der seit Mitte April an den Kreiskliniken ist. Es war aber nicht so, also ging der Klein-Umstädter immer an die TU Darmstadt, wo der Fachbereich Physik ein entsprechendes Angebot machte. So konnte er in seiner Freizeit forschen und experimentieren und seine Interessen vertiefen. So, wie es derzeit an den MINT-Zentren im Landkreis Darmstadt-Dieburg an Schulen in Ober-Ramstadt (Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule) und in Seeheim-Jugenheim (Schuldorf) ist. In Münster (Schule auf der Aue) wird das Zentrum Anfang des neuen Jahres gegründet. „Was macht denn ein Kind, das naturwissenschaftlich interessiert ist?“, fragt die ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Dr. Margarete Sauer, die MINT-Beauftragte für den Landkreis ist: „Musikalische Kinder gehen in den Musikverein, sportliche Kinder in den Sportverein, aber wo geht ein naturwissenschaftlich interessiertes Kind hin?“ Die Antwort lautet: in die MINT-Zentren, für die es seit 2024 auch einen Förderverein gibt. Die erste Mitgliederversammlung ist am 9. Dezember.

Das Interesse von Dominik Kalbfleisch an der Medizintechnik kam während seiner Tätigkeit beim Malteser Rettungsdienst in Ober-Ramstadt. An der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen studierte er Medizinische Physik und Strahlenschutz, die Masterarbeit verfasste er am Nordwestkrankenhaus in Frankfurt. Fachgebiete: Strahlentherapie, Röntgentherapie und Brachytherapie. Die Qualifikation für die Röntgendiagnostik erwarb er in einem Aufbaustudium in Marburg.

„Es ist ein sehr spezielles Feld“, sagt er über seine Tätigkeit an den Kreiskliniken. Von der Neubeschaffung von sogenannten Hochdosisleistungsgeräten wie CT- oder Angiographie-Geräten über Röntgenapparate bis hin zum baulichen Strahlenschutz der Klinik-Räume und der Auswertung der Strahlendosen und die Begleitung von externe Prüfungen sowie die Kooperation mit den als Strahlenschutzbeauftragten für ihren jeweiligen Bereich bestellten Ärzten reichen seine Aufgaben – für Klinik und die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Es ist eine sehr komplexe Aufgabe. „Wir führen Diagnostik ja vom Fußzeh bis zum Schädel an verschiedenen Röntgengeräten durch“, erklärt er, „und alles hat ein eigenes Protokoll. Wir reden von bis zu 60 Protokollen pro Gerät.“ 24 Röntgengeräte hat die Klinik inklusive der MVZs. Die neue Technologiepartnerschaft der Kliniken mit Siemens Healthineers macht ihm das Leben allerdings ein bisschen leichter. „Dadurch haben wir natürlich jetzt die modernste Gerätetechnik, davon profitiert auch das MVZ für Radiologie enorm“, sagt er.

Leute wie Dominik Kalbfleisch sind der Grund, warum der Landkreis die MINT-Zentren fördert, erklärt Dr. Margarete Sauer. „Wenn wir Nachwuchs für solche Berufe haben wollen, müssen wir früh anfangen, und dafür eignen sich die MINT-Zentren hervorragend“, sagt sie. „Und unser Ziel ist ja auch, dass die Räume und die Ausstattung der MINT-Zentren auch genutzt werden, und das geht am besten, wenn sich viele Menschen dafür interessieren. Am Beispiel von Dominik Kalbfleisch sieht man ja effektiv, welche tollen Berufe man mit MINT ergreifen kann.“

tb

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