Bildungsmonitoring im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Seit dem Jahr 2016 verfügt das Bildungsbüro des Landkreis Darmstadt-Dieburg über eine Stelle für das kommunale Bildungsmonitoring. Diese wird bis Oktober 2020 im Rahmen des Programms „Bildung Integriert“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds finanziert. Aufgabe des Bildungsmonitorings ist die datenbasierte und kontinuierliche Beobachtung und Analyse der verschiedenen Bereiche des Bildungssystems. Das Bildungsmonitoring unterstützt damit das Bildungsmanagement und versucht, der Politik möglichst objektive Entscheidungsgrundlagen zu liefern.
Arbeitsinhalte:
- Erstellen von Bevölkerungs- und Schülerzahlenprognosen
- Analyse von regionalen Schullandschaften (Schülerströme, Infrastruktur, Neubaugebiete etc.)
- Mitarbeit an den Fortschreibungen des Schulentwicklungsplans
- Konzeption und Berechnung der Verteilung der Fördermittel für Hausaufgabenhilfe/Lernzeiten an Grundschulen
- Aufbau und Pflege einer Datenbank mit Bildungsdaten
- Auswertung, Darstellung und Interpretation von Daten
- Erstellen von Veröffentlichungen der Datenanalysen (z.B. Faktencheck 2019 – Bildung & Chancengleichheit)
Beispiel: Bildung & Chancengleichheit bei Menschen mit Migrationshintergrund (MH)
In der Veröffentlichung Bildung & Chancengleichheit konnte anhand der Auswertung von Daten unter anderem dargestellt werden, dass
- Kinder mit MH unter drei Jahren im Vergleich seltener eine Kindertageseinrichtung besuchen und Kinder mit MH von 3 bis 6 Jahren seltener ganztägig betreut werden (Abbildung 1)
- Schülerinnen und Schüler (SuS) mit MH seltener in gymnasialen Bildungsgängen und häufiger im Haupt-, Real und Mittelstufenschulbereich beschult werden (Abbildung 2)
- nicht deutsche Schülerinnen und Schüler, die ein Gymnasium oder eine Integrierte Gesamtschule besuchen nach der 10. Jahrgangsstufe seltener in die Gymnasiale Oberstufe übergehen als ihre deutschen Mitschülerinnen und Mitschüler (Abbildung 3)
- der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an allen Teilnehmenden an Bildungsberatung der VHS in den letzten Jahren angestiegen ist (Abbildung 4)