Brücken bauen auf dem Sportplatz? Sport-Coaches machen es möglich!

©Volker Rehm

Volker Rehm ist seit über zehn Jahren bei der Sportjugend Hessen im Bereich Integration tätig und engagiert sich mittlerweile auch schon im sechsten Jahr als Programmkoordinator für das Landesförderprogramm „Sport und Flüchtlinge“.

Hauptaufgabe der durch das Programm geförderten Sport-Coaches ist es, den Kontakt zwischen Flüchtlingsinitiativen, den Sportvereinen und ihren Übungsleitern, der Asylbetreuung und den Geflüchteten vor Ort herzustellen und nachhaltig fortzuführen. „Die Vereine bekommen so neue Mitglieder und die Geflüchteten können am sportlichen Gemeinschaftsleben teilhaben. Sie werden Teil der örtlichen Kultur, was wiederum ihr persönliches Ankommen erleichtert“, berichtet Volker Rehm.

„Sport und Flüchtlinge“ ist ein Programm des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport, das in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen Städte und Gemeinden in ihrem Engagement unterstützt, durch vielfältige Sport- und Bewegungsangebote Flüchtlingen das Ankommen in Deutschland zu erleichtern.

„Ziel des Programms ist es, Geflüchteten über Sport im Allgemeinen, aber gerade auch über den Vereinssport einen Zugangsweg in die Gesellschaft zu ermöglichen“ erklärt Volker Rehm.
In den Kommunen wurde schnell deutlich, dass Sport in den Gemeinschaftsunterkünften ein gutes Mittel war, auch über sprachliche Hürden hinweg miteinander in Kontakt zu treten. Daraus entstand das längerfristige Ziel, ein möglichst niedrigschwelliges Angebot zu machen, um Geflüchtete mit der Aufnahmegesellschaft zusammen zu bringen und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Idealerweise sollte es dazu eine Ansprechperson vor Ort geben.

Damit war die Idee der Sport-Coaches geboren. Diese fungieren als Vermittlungspersonen zwischen den Geflüchteten und den Vereinen, haben ein offenes Ohr für Probleme und kümmern sich um die individuellen Anliegen aller Beteiligten.

Das Land Hessen stellte ab 2016 mehr als zwei Millionen Euro für die Ausstattung der Vereine und für Aufwandsentschädigungen der Sport-Coaches zur Verfügung. Das Programm ist mittlerweile in 220 Kommunen verankert, in denen über 300 Sport-Coaches und 80 Tandems aktiv sind. Dadurch wurden nicht nur Begegnungen auf Augenhöhe sondern auch Zugänge in die jeweiligen Städte und Gemeinden möglich. 
Ein Qualitätsmerkmal des Programms ist die kostenfreie Qualifizierung der Sport-Coaches durch die Sportjugend Hessen.

Volker Rehm freut sich über das große Interesse an diesem Programm auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg und berichtet, dass insgesamt 12 Kommunen mit insgesamt 17 Sport-Coaches beteiligt sind.

Nach wie vor können auch weitere Kommunen einen Antrag auf Fördergelder beim Land stellen, sollten sie sich für eine Teilnahme am Programm vor Ort interessieren.

Gefragt nach einem guten Beispiel von gelungener Zusammenarbeit kann sich Volker Rehm gar nicht festlegen, denn er findet: „es gibt viele gelungene Beispiele im Landkreis. Um nur zwei zu nennen, wären dies Pfungstadt und Griesheim“.

Wer mehr über das Projekt in Pfungstadt erfahren möchte, kann sich gerne die 3-teilige Reportage „Wir schaffen das! Oder? Pfungstadt und die Flüchtlinge“ des Hessischen Rundfunks ansehen.

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