Ihr seid ja fairrückt! Fairer Handel im Landkreis Darmstadt-Dieburg

2018 hatte der Kreistag beschlossen, dass der Landkreis Darmstadt-Dieburg sich um einen Beitritt bei der Initiative von Transfair e.V. „Fairtrade-Kreis“ bewirbt, um damit den fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern.

In den Dezernatsbüros gibt es bereits Produkte, wie zum Beispiel Kaffee, Tee und Zucker, die fair gehandelt sind. Aber das ist nur ein Anfang. Nun hat sich die Steuerungsgruppe, die die Bewerbung zum Fairtrade-Kreis vorbereitet, konstituiert. Die Gruppe besteht aus Menschen der unterschiedlichsten Fachrichtungen: Mit dabei sind Anna Barrett (Bildungsbüro des Kreises), Heike Jakobs (Standortmarketing und Direktvermarktung des Landkreises), Annette Claar-Kreh (Evangelisches Dekanat Vorderer Odenwald, Groß-Umstadt), Gertrud Meyer-Sauerwein (Weltladen Dieburg), Reiner Michaelis (Lokale Agendagruppe und Fairtrade-Koordinator der Stadt Groß-Umstadt) und Annika Schmid (Pressesprecherin Dezernat Landrat) sowie Marcella Lüdicke von der Wirtschaftsförderung des Landkreises, die die Steuerungsgruppe leitet.

In der ersten Sitzung, die coronabedingt erst jetzt stattfinden konnte, wurde sich mit den Kriterien der Bewerbung auseinandergesetzt. Außerdem wurde über Möglichkeiten beraten, wie es gelingen kann, möglichst viele der 23 Kreiskommunen für diese Initiative zu begeistern. Über konkrete Maßnahmen und Aktionen – verbunden mit lokalem Engagement – wird bei einem nächsten Treffen beraten. Alle sind sich einig, dass es mehr ist, als nur fair gehandelten Kaffee oder Tee bei Sitzungen, Treffen und Veranstaltungen des Kreises anzubieten. In den kommenden Wochen wird die Bewerbung finalisiert.

Betriebe, Organisationen und Vereine, die Fairtrade-Produkte anbieten und den Gedanken des nachhaltigen Handels unterstützen, können sich zur weiteren Abstimmung und Kooperation an den Fachbereich Wirtschaft, Standort- und Regionalentwicklung wenden - unter Tel. 06151 / 881 – 1012 oder per E-Mail an wirtschaft@ladadi.de .

„Bedarfsanalyse zur Etablierung einer Gründungskultur“ im Landkreis Darmstadt-Dieburg

Projekt zur bedarfs- und ressourcenorientierten Ermittlung von Gründungsschwerpunkten – insbesondere in der ländlich geprägter Region

Nach Ansicht aller Experten steckt Deutschland seit mehreren Jahren in einer "Gründermisere". Zu wenige (junge) Menschen gründen ein Unternehmen oder wählen die berufliche Selbständigkeit. Hinzu kommt, dass handwerkliche, gewerbliche Angebote oder Dienstleistungen nicht weiter bereitgestellt werden, da es zu keiner gelungenen altersbegründeten Betriebsübergabe kommt. All dies gilt für den ländlichen Raum in ganz besonderem Ausmaß und betrifft damit auch den Landkreis Darmstadt Dieburg. 
Der Fachbereich Wirtschaft, Standort- und Regionalentwicklung des Landkreises Darmstadt-Dieburg hatte den TransMIT Projektbereich für Versorgungsforschung - der in Gießen unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang George angesiedelt ist - beauftragt, die Aktivierung einer Gründungskultur im Landkreis zunächst mit einer Bestandsanalyse im Jahr 2020 zu starten.  
Das Projekt wurde mit Fördermitteln des LEADER-Programms unterstützt - insbesondere mit Blick auf die Entwicklung der ländlichen Region. Ziel war die Bestimmung des genaueren Bedarfs - Also konkret: welche unternehmerischen Angebote und Leistungen fehlen im Landkreis Darmstadt Dieburg und dessen einzelnen Kommunen? In dieser ersten Planungsphase wurden auch die Ressourcen und Potentiale des Landkreises Darmstadt-Dieburg erkennbar gemacht. Stehen etwa Werk- und Betriebsstätten oder Läden leer bzw. ist deren Nichtnutzung absehbar? Gibt es branchenspezifische Gründungsschwerpunkte?

Die Identifizierung, Stärkung und Weiterentwicklung regionaler Wirtschaftskreisläufe wie etwa die der Nahversorgung und Direktvermarktung, Handwerk & Manufaktur aber auch eine gezieltere Verbindung und Koordination der angesiedelten Akteursgruppen sowie Gewerbe- und Büroflächenvitalisierung und die Querschnittsaufgabe Nachfolge, Innovation & Nachhaltigkeit sind nun erste Ergebnisse. Weitere Umsetzungsschritte sind ab Herbst 2020 in Absprache mit den Kommunen vorgesehen.

Für weitere Information und Fragen zum Thema steht der Fachbereich Wirtschaft, Standort- und Regionalentwicklung des Landkreises Darmstadt-Dieburg gerne zur Verfügung unter 06151 / 881 - 1016 oder per E-Mail wirtschaft@ladadi.de. 

Wirtschaftsgespräch mit Preisverleihung "Unternehmen des Jahres 2019"

Bei der Preisübergabe "Unternehmen des Jahres 2019" von links nach rechts:
Astrid Huck, Ralf Huck, Stephanie Huck und Christopher Huck von der HUCK IT GmbH, Roßdorf; Bürgermeisterin Christel Sprößler, Roßdorf; Heiko Müller und Markus Riese von der Riese & Müller GmbH, Mühltal; Bürgermeister Achim Knoke, Babenhausen, die Staatsministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus; Laura Machado-Bastillo, Denis Machado, Can Kapikiran und Hendrik Stoffel von der Naschlabor GmbH, Babenhausen sowie Landrat Klaus Peter Schellhaas.

Herausragende Innovationen, Investitionen und Digitalisierung standen beim diesjährigen Wirtschaftsgespräch mit Preisverleihung "Unternehmen des Jahres 2019" am 25. September 2019 im Kreistagssitzungssaal im Mittelpunkt.

Ausgezeichnet wurden vor über 160 anwesenden Gästen aus Politik und Wirtschaft:

Riese & Müller GmbH, Mühltal – aufgrund herausragender unternehmerischer Investitionen

Der international bekannte Premium-Hersteller von E-Bikes und Falträdern ist durch den Umzug von Weiterstadt nach Mühltal im Januar 2019 dem Landkreis treu geblieben: am neuen Firmensitz der Riese & Müller GmbH produzieren zwischenzeitlich mehr als 450 Mitarbeitende hochwertige Elektrofahrräder. Riese & Müller wurde im Laufe von gut 25 Jahren Firmengeschichte zur weltweit präsenten Marke. Im letzten Geschäftsjahr wurden 44.000 Bikes gefertigt. Neben der stetigen Verbesserung der Produkte ist die Verantwortung für Mensch und Umwelt nun auch fest verankert in der Unternehmensstrategie.

Der neue Produktionsstandort ermöglicht nachhaltiges Wirtschaften: ressourcenschonend, energieeffizient und mit integrativer Beschäftigung.

 

HUCK IT GmbH, Roßdorf – für herausragender unternehmerischer Innovationen

Das inhabergeführte Familienunternehmen HUCK IT GmbH in Roßdorf liefert Service-Management-Lösungen im IT-Dienstleistungsbereich. 

Moderne Arbeitsplätze, offene Raumgestaltung und inspirierende Rückzugsorte bietet dafür auch das im April 2019 eröffnete neue Bürogebäude: virtuelles Arbeiten, Ideen austauschen – aber auch ein Ort, an dem sich Menschen physisch begegnen können und Kreativität entwickeln können – inklusive intelligenten technischen Gebäude-Systemen.

Die HUCK IT GmbH setzt mit ihren Technologien und Dienstleistungen innovative Impulse in der Region und ist bei der „Zukunft der Arbeit“ schon weit vorangeschritten.

 

Naschlabor GmbH, Babenhausen - Sonderpreis „Creative Business“:

Das Startup „naschlabor GmbH“ in Babenhausen hat sich neue Geschäftsfelder erschlossen: eine Art „Tante-Emma-Laden“ im Internet mit außergewöhnlichen Fruchtgummi-Zusammenstellungen: von der „Portion Motivation“ über den „Glühwein-to-go“ bis zum „Gute-Laune-Fruchtsaft-Bär“.

Im Januar hat das junge Unternehmen um Gründer Can Kapikiran ein Lager in Babenhausen bezogen. Das digitale Wachstum ist beachtlich. Zwischenzeitlich werden auch über 1800 Verkaufsstellen mit Süßigkeiten beliefert. „Nasch dich glücklich!“ lautet einer der Leitsätze. Insbesondere die kreative Aufbereitung mit Online- und Influencer-Kampagnen ist erfrischend und impulsgebend für Gründung, Innovation und Agilität in Unternehmen.

 

„Alle drei Unternehmen repräsentieren den Landkreis Darmstadt-Dieburg in seiner Vielfalt und Innovationskraft“, sagte Landrat Klaus Peter Schellhaas und ergänzte: „Ob im Höhenflug oder in schwereren Zeiten – Unternehmen im Landkreis wissen, dass wir Ihnen stets ein verlässlicher Partner sind.“

 

Die Hessische Staatsministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Frau Prof. Dr. Kristina Sinemus, ergänzte perfekt mit ihrem Impuls-Referat die Bedeutung der Strategie Digitales Hessen und die damit verbundenen dynamischen Veränderungsprozesse für Unternehmen.

 

 

 

Strategische Zusammenarbeit für Technologie, Forschung und Beschäftigung

Bei der Podiumsdiskussion im Gespräch von l.n.r.: Dr. Detlef Terzenbach, Thomas Reinholz, Stefan Pollmeier, Moderatorin Katrin Seifarth, Horst Breitwieser und Prof. Dr. Christopher Almeling

Dialogforum Darmstadt-Dieburg regt zum Netzwerken zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Schule an

Landrat Klaus Peter Schellhaas hatte kürzlich zum ersten Dialogforum im Jahr 2019 „Netzwerk Wirtschaft – Wissenschaft – Schule: Kooperative Standortförderung im Landkreis Darmstadt-Dieburg“ eingeladen.

Thema des in Kooperation zwischen dem Fachbereich Wirtschaft, Standort- und Regionalentwicklung des Landkreises sowie dem Standortmarketing Darmstadt-Dieburg e.V. und mit dankenswerter Unterstützung der Sparkasse Dieburg stattfindenden Forums im Kreistagssitzungssaal war die regionale Zusammenarbeit auf der Ebene zwischen Unternehmen, Schulen und Hochschulen.

Nach einem fachlichen Input von Dr. Detlef Terzenbach, Themenfeldleiter bei der Hessen Trade & Invest über den „Kickfaktor Innovation – Durchstarten mit dem Technologieland Hessen“ diskutierten

  • Prof. Dr. Christopher Almeling von der Hochschule Darmstadt,
  • Horst Breitwieser von der Continental Automotive GmbH in Babenhausen,
  • Stefan Pollmeier von der ESR Pollmeier GmbH in Ober-Ramstadt,
  • Thomas Reinholz, Schulleiter der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg und
  • Dr. Detlef Terzenbach von der Hessen Trade & Invest GmbH

mit der gut aufgestellten, versierten Fach-Moderatorin Katrin Seifarth aus Frankfurt bei der Podiumsdiskussion über Anknüpfungspunkte, Erfahrungen und gute Beispiele von praxisorientierter Forschungskultur und regionalen Kooperationen.

Die Vorteile der Zusammenarbeit im Bereich Forschung, Technologie und Beschäftigung ließen sich dabei gut zusammenfassen:

  • Nutzung von Forschungs-Infrastruktur der regionalen Hochschulen, damit Unternehmen dem Innovationsdruck standhalten können
  • Dies nicht nur im Bereich der Spitzentechnologie, denn auch für kleine und mittlere Unternehmen bieten sich mit Praktika, Abschluss- und Studienarbeiten praxisorientierte Möglichkeiten an
  • Regionale Kooperationen bauen Vertrauen auf und stärken die Wettbewerbsfähigkeit
  • Mit einem gelungenen Übergang Schule – Studium – Beruf sichert sich die Region die Fachkräfte.

Die rund 100 Teilnehmenden aus Wirtschaft, politischen Gremien, der Schul- und Hochschullandschaft konnten im Anschluss weitere Gespräche führen und den Impuls, aufeinander zuzugehen, gleich nutzen.   

  

Mit Fachkräften die Zukunft sichern

Aktive Podiumsdiskussion - v.l.n.r.: Roman Gebhardt, Leiter des Kommunalen Jobcenters; Alexandra Nütten, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Darmstadt, Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des IWAK; Moderator Sven Astheimer, Redakteur Unternehmensberichterstattung bei der F.A.Z., Susanne Haus, Vizepräsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main sowie Heribert Benteler, IHK-Vertreter und Geschäftsführer der Stihl Vertriebszentrale in Dieburg

Dialogforum Darmstadt-Dieburg beleuchtet die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt

Obwohl die Wirtschaft in Deutschland und im Landkreis wächst, prognostizieren die Branchenverbände für die kommenden Jahre einen ausgeprägten Fachkräftemangel.

Grund genug für den Fachbereich Wirtschaft, Standort- und Regionalentwicklung des Landkreises Darmstadt-Dieburg sowie das Standortmarketing Darmstadt-Dieburg e.V. sich mit dankenswerter Unterstützung der Sparkasse Darmstadt im Rahmen des jährlich stattfindenden Dialogforums mit den Herausforderungen und Chancen zu beschäftigen, die das Thema fehlende Arbeits- und Fachkräfte mit sich bringt.

Landrat Klaus Peter Schellhaas hatte dafür im Mai 2018 die Mitglieder von Kreisausschuss und Kreistag des Landkreises, dessen Bürgermeister, die Vertreter der Kammern und des Schulamtes sowie Unternehmensvertreter und Wirtschaftsförderer zu einem Vortragsabend mit anschließender Podiumsdiskussion in den Kreistagssitzungssaal eingeladen.

 

Fachkräfte fehlen

Dr. Christa Larsen startete mit einen Impulsvortrag zur regionalen Beschäftigungssituation. Die Geschäftsführerin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main beobachtet als Arbeitsmarktforscherin mit ihrem Team seit 2007 im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums die Entwicklung von Maßnahmen zur Arbeits- und Fachkräftesicherung.

In der aktuellen die Studie „regio pro“ für die Landkreise wird ein Blick auf die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt Hessen von 2015 bis 2022 geworfen. Laut der Expertin werden bis 2022 hessenweit 87.670 Fachkräfte fehlen, was drei Prozent der Beschäftigten im Jahr 2015 entspräche.

Gemäß Studie werde für den Landkreis Darmstadt-Dieburg bis 2022 konkret ein Engpass von 6.310 Arbeitskräften erwartet, was sieben Prozent der dort Beschäftigten im Jahr 2015 entspräche, darunter 5.270 Beschäftigte mit Berufsausbildung und zehn mit (Fach-)Hochschulabschluss. Neu ist, dass auch 1.030 Personen ohne Berufsausbildung gesucht werden. Eine große Herausforderung sei derzeit im Landkreis Darmstadt-Dieburg der altersbedingte Ersatzbedarf – bedingt durch den demografischen Wandel.

Dies sei in den unterschiedlichsten Berufsgruppen spürbar. Besonders betroffen seien die Gebäude- und Versorgungstechnische Berufe (14 Prozent), Büro- und Sekretariat (13 Prozent), Recht und Verwaltung sowie Medizinische Gesundheitsfachberufe (jeweils 12 Prozent), Schutz-, Sicherheits- und Überwachungsberufe (elf Prozent).

Mögliche Ansätze, wie die fehlenden Mitarbeiter von morgen gefunden und für den eigenen Betrieb gewonnen werden könnten, wurden in der anschließenden Podiumsdiskussion thematisiert, die von dem verantwortlichen Redakteur für Unternehmensberichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Sven Astheimer, moderiert wurde:

  • Heribert Benteler, IHK DarmstadtRheinMainNeckar
  • Roman Gebhardt, Kreisagentur für Beschäftigung
  • Susanne Haus, Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
  • Dr. Christa Larsen, IWAK
  • Alexandra Nütten, Agentur für Arbeit Darmstadt

 Landrat Klaus Peter Schellhaas dankte den fachkundigen Rednern für ihre Beiträge und schloss die Veranstaltung mit den Worten, dass der hochinteressante Vortrag von Dr. Christa Larsen ebenso wie die anschließende Podiumsdiskussion gute Anregungen gebracht hätten.

Smart Region/Smart City: Vernetzung mit Strategie

Organisatoren der Veranstaltung "Smart Region/Smart City": Wirtschaftsförderer Ralf Hügel (links) vom Landkreis Offenbach und Andreas Rinnenbach (rechts) vom Landkreis Darmstadt-Dieburg

Gemeinsam die Digitalisierung vorantreiben: Landkreis Darmstadt-Dieburg und Landkreis Offenbach informieren bei Veranstaltung "Smart Region/Smart City"

Das Thema Digitalisierung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf internationaler als auch auf regionaler Ebene spielt die konsequente Vernetzung eine immer größer werdende Rolle. Gerade für Unternehmen und Verwaltungen bietet die Digitalisierung die Chance auf Effizienzgewinn. Um die Entwicklungen und Auswirkungen für die Kommunen und die Region näher zu beleuchten, luden Klaus Peter Schellhaas und Oliver Quilling, Landräte der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Offenbach, kürzlich zu einer hochkarätigen Vortragsreihe ins Kreishaus nach Dietzenbach ein. Unterstützt wurde die Veranstaltung unter dem Motto „Smart Region / Smart City“ vom Zweckverband NGA-Netz Darmstadt-Dieburg und der Geschäftsstelle Digitales Hessen.

„Digitalisierung birgt Chancen, neue Infrastrukturen müssen geschaffen werden, die nicht an den Grenzen von Städten und Kommunen Halt machen“, erklärte Landrat Oliver Quilling bei seiner Begrüßung zum Auftakt der Veranstaltung. Gut 100 Entscheider aus Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen hatten sich eingefunden, um dem Impulsvortrag von Prof. Dr. Lutz Heuser zu lauschen. Der Sprecher des Smart City Forums zeigte unter dem Motto „Digitalisierung im regionalen Raum: Smart Region als Transformationsprozess“ auf, dass das Thema nicht nur für Großstädte, sondern für alle wichtig sei. Der Geschäftsführer der Urban Software Institute GmbH, die Städte und Kommunen bei der Digitalisierung unterstützt, führte auf, welche strukturpolitischen, technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssten.

Publizist und Autor Franz-Reinhardt Habbel, der bis 2017 Sprecher sowie Beigeordneter beim Deutschen Städte- und Gemeindebund war, referierte über den „Aufbruch: Deutschlands Kommunen werden smart – Stand und Perspektiven“. Er betonte in seinem Vortrag, dass Kommunen an Bedeutung gewännen, genauso wie die Kommunikation zu jeder Zeit an jedem Ort. Digitalisierung helfe überdies eine neue Mobilität zu entwickeln und politische Probleme zu lösen, indem man neue Potenziale, Kooperationen und letztendlich auch das Engagement der Jugend nutze.

In der zweiten Tagungshälfte konnten sich die Veranstaltungsteilnehmer dann auf praktische Beispiele freuen: Unter dem Titel „Digitalstadt Darmstadt: Modellprojekt mit Nachhaltigkeit und Bürgernähe“ stellte Simone Schlosser, eine von drei Geschäftsführern der Digitalstadt Darmstadt GmbH, das bis Ende 2019 laufende Projekt vor. Anhand von verschiedenen Beispielen aus den Bereichen Mobilität, Bildung und Handel zeigte sie Möglichkeiten für die jeweilige Zielgruppe und deren Nutzen auf. 

Der Bürgermeister der Stadt Bad Hersfeld, Thomas Fehling, gab in seinem Vortrag Einblicke in die „Smart City Bad Hersfeld – Ein Erfahrungsbericht“. Er informierte über die smarten Technologien der hessischen Mittelstadt und ging auf die aktuellen Smart City-Themenfelder Verkehr, Energie, Stadtmarketing und Sicherheit ein. Es müsse keine perfekte, allumfassende Lösung sein, sondern es sei besser mit kleinen Etappen Erfolge zu erzielen, Motivation zu gewinnen und Schwung für größere Projekte zu holen.

Bei all den Projekten ist Datenschutz jedoch unerlässlich. Daher griff Dr. Michael Kreutzer vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie genau dieses Thema in seinem Vortrag über „Cybersicherheit und Datenschutz für die Digitalisierung von Städten“ auf. Die Chancen der Digitalisierung – beispielsweise die effiziente Nutzung von Ressourcen, Wirtschaftswachstum und die Möglichkeiten von schnellerer Kommunikation Analyse – stünden den Gefahren von ökonomisch oder politisch motivierten Cyberangriffen gegenüber. Dafür gelte es Sicherheitslösungen zu finden.

Während Landrat Oliver Quilling – stellvertretend für alle Teilnehmer – am Veranstaltungsende das Fazit zog, dass er eine ganze Menge an Anregungen für die weitere Projektentwicklung mitnehmen könne, freut sich Landrat Klaus Peter Schellhaas auf die Zusammenarbeit der beiden Landkreise hinsichtlich Digitalisierung. „Wir haben mit der Veranstaltung einen wichtigen Impuls gesetzt und dabei aufgezeigt, dass Smart Region und Smart City kein übergeordnetes Thema ist, sondern von vielen gemeinsam gelebt und weiterentwickelt wird. Von Kreisseite werden wir die Digitalisierung vorantreiben und setzen auf eine gute Vernetzung mit den einzelnen Kommunen und deren engagierten Konzepten“, so der Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg abschließend.  

Smart Region / Smart City sind Begriffe für die ganzheitlichen und innovativen Konzepte, die eine Region bzw. Stadt effizienter, technologisch und wirtschaftlich fortschrittlicher, sozialer und nachhaltiger gestalten. Die Region und Stadt soll somit attraktiver, reizvoller und intelligenter für Bürger, Wirtschaft und Tourismus werden.