Presse-Archiv 2001

Kliniken bauen Überkapazitäten ab - auch in Dieburg, Jugenheim und Groß-Umstadt

Betten nach Bedarf

18.01.2001

Darmstadt-Dieburg - Die von der Landesregierung im Einvernehmen mit Krankenkassen und Krankenhausträgern beschlossene Abbau von Überkapazitäten wirkt sich auch auf die Kliniken im Landkreis Darmstadt-Dieburg aus. Im Sankt Rochus Krankenhaus in Dieburg fallen 19 Betten weg, im Kreiskrankenhaus Jugenheim 15 und in der Hessenklinik Groß-Umstadt 9. Die neuen Vorgaben wurden den einzelnen Häusern jetzt mit so genannten Feststellungsbescheiden des Sozialministeriums mitgeteilt, kommen jedoch nicht überraschend, da die Betreiber bereits an einer seit 1998 laufenden Bedarfsüberprüfung mitgewirkt hatten und sich somit frühzeitig auf das Ergebnis einstellen konnten. Wie das Ministerium versichert, ist die Versorgung der Bevölkerung weiterhin in vollem Umfang gewährleistet.

Landesweit gibt es künftig 2332 Stationsbetten weniger als vorher, ein Minus von rund sieben Prozent. Für das "Versorgungsgebiet Südhessen", das die Region Starkenburg mit der Stadt Darmstadt und den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, und Odenwald mit rund einer Million Einwohnern umfasst, weist der hessische Krankenhausplan insgesamt 17 Kliniken aus. Von vormals 4.537 werden hier 220 Betten abgeschafft. Die "Korrektur nach unten" fällt mit 4,8 Prozent etwas geringer aus als in anderen Regionen. Am höchsten sind die Abstriche bei den Städtischen Kliniken in Darmstadt (- 50), am Heilig-Geist-Krankenhaus in Bensheim (-26) und an der Auerbach-Klinik (-22). Die einzigen Ausnahmen von dem Kapazitätsabbau bilden in Südhessen das Chirurgische Krankenhaus in Lorsch, wo alles beim alten bleibt, und das Alice-Hospital in Darmstadt, das zehn Betten hinzu bekommt.

Wie sich die Situation der Krankenhäuser in Zukunft entwickelt, hängt maßgeblich von den Auswirkungen eines neuen Vergütungssystems ab, das vom Jahr 2003 an zum Tragen kommt. Die Abrechnung erfolgt dann nach Fallpauschalen, die für einzelne Leistungen, zum Beispiel Blinddarm- oder Madeloperation, einheitlich festgesetzt werden. Dieses Verfahren wird nach Einschätzung des Ministeriums Einfluss auf die Strukturen der einzelnen Hospitäler nehmen und die Krankenhauslandschaft vermutlich verändern.

zurück...