Presse-Archiv 2003

Alle Gymnasialwünsche erfüllt - Neue Schule für Griesheim bleibt Thema

Eltern nehmen Wahlfreicheit an

12.05.2003

Darmstadt-Dieburg - Der Übergang von der vierten Klasse zu weiter führenden Schulen vollzieht sich im Unterschied zu früheren Jahren diesmal weitgehend geräuschlos. Ohne "gewisse Sondereffekte" hätte es aber nach Ansicht der Ersten Kreisbeigeordneten Celine Fries leicht anders kommen können, denn die Abhängigkeit des Kreises von den Anmeldezahlen in der Stadt Darmstadt berge nach wie vor Zündstoff.
Die Fachdezernentin und Landrat Jakoubek halten deshalb an ihren Plänen für ein eigenständiges Gymnasium in Griesheim fest.
Wachsenden Zuspruch finden die gymnasialen Angebote, die der Kreis voriges Jahr als Alternative zur Förderstufe in neun Städten und Gemeinden eingerichtet hat. 27 fünfte Klassen, eine mehr als 2002, mit insgesamt rund 882 Kindern kommen in Pfungstadt, Weiterstadt, Dieburg, Münster, Groß-Zimmern, Groß-Umstadt, Reinheim, Groß- Bieberau und Griesheim zustande. Für Fries der Beweis: Der so ge nannte gymnasiale Ringanker hält und hat den Zustrom nach Darms tadt um rund 25 Prozent reduziert.
340 Eltern aus dem Kreis, die ihre Töchter oder Söhne nach der Grundschule in ein Darmstädter Gymnasium schicken wollen, haben diesmal Glück und bekommen dort einen Platz. Bei weiteren 26 Schü lern konnte der Zweitwunsch - die Schule am Wohnort - erfüllt wer den. Die Kapazität der Darmstädter Gymnasien reicht für die aktuelle Nachfrage gerade so aus, weil weniger Kinder aus der Stadt selbst einen Platz beanspruchen als in den Vorjahren und zugleich die An meldungen aus Messel und Mühltal, den beiden Kreisgemeinden mit Aufnahmegarantie, ebenso wie die mit besonderem Sprachenwunsch geringer ausfielen. Die Erste Kreisbeigeordnete glaubt jedoch nicht, dass die Zahlen eine Trendwende markieren, sondern fürchtet viel mehr, dass es unter den gegebenen Verhältnissen in Zukunft immer wieder vor Schuljahresbeginn zu unerquicklichen "Lotteriespielen" kommt. "Deshalb will der Kreis autark sein und das leidige Problem auf Dauer lösen", so Fries. Sie und Jakoubek verfechten weiterhin, unterstützt von einer Elterninitiative, die Idee, in Griesheim, der zweitgrößten Stadt im Kreis, ein neues Gymnasium zu installieren.
Von dort ist der Zustrom nach Darmstadt am größten - rund 600 Kin der pendeln täglich Richtung Woog -, und in den entsprechenden Al tersgruppen sind zunehmend starke Jahrgänge bereits absehbar. Wie eine Umfrage belegt, würden Griesheimer Eltern ein Gymnasium am Wohnort bevorzugen. Ein geeigneter Bauplatz steht zur Verfügung.
Mit zusätzlichen Angeboten in den Naturwissenschaften und im Sport könnte ein neues Gymnasium die Bildungslandschaft in der Region bereichern und ginge nicht zu Lasten bestehender Lehranstalten. Der Vorschlag der Kreisspitze hat nach den Worten des Landrats den Charme, dass die Schule zu den Schülern kommt und den Darmstäd ter Lehranstalten Luft verschafft würde, weil sie ihre derzeit mit je weils 33 Kindern bis zur Obergrenze vollen Klassen verkleinern könn ten. Über eine mögliche Neuordnung der Schullandschaft wird aller dings nicht in der Region, sondern in Wiesbaden entschieden.
"Es bleibt abzuwarten, ob Kultusministerin Karin Wolff unsere Pläne genehmigt", so Fries.
db

 

 

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