Presse-Archiv 2004
Netzwerk "React" will Arbeitsmarktchancen für Frauen stärken
Einstürzende Brücken zum Erwerbsleben
14.05.2004
Starkenburg - Während Landräte und Oberbürgermeister um ein tragbare Lösung rund um das Optionsmodell ringen, haben die Frauenbeauftragten der Region Starkenburg und die Beauftragten für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit mit einer Netzwerkgründung auf die Situation der Frauen bei den anstehenden Hartzreformen reagiert.
Neben den anstehenden Umstrukturierungen der Arbeitsmarkt- und
Weiterbildungslandschaft sind es auch die Auswirkungen des hessischen Sozialkürzungen, die bewährten Maßnahmen für Berufsrückkehrerinnen und erwerbslose Frauen derzeit die Luft abdrehen.
Im Anschluss an die Fachtagung "Hartz und Agenda 2010-kommen Frauen teuer zu stehen!" haben Gründungsmitglieder und Erstunterzeichner/innen die Initiative "React" (Regionale Arbeitsmarktchancen für Frauen) gestartet, um gemeinsam an effizienten, sozial- und geschlechtergerechten Maßnahmen zur Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Neben diversen Bildungs- und Maßnahmeträger wie die Volkshochschulen Rüsselsheim und Darmstadt-Dieburg, haben auch der DGB und das Regionalbüro Starkenburg die Netzwerkgründung unterzeichnet.
Aus dem Arbeitskreis der regionalen Frauenbeauftragten überreichte Dagmar Zeiß (Darmstadt-Dieburg) die insgesamt 12 Gründungsurkunden. In ihrer Ansprache verwies sie unter anderem auf den prominenten Darmstädter Sozialberater Bert Rürup, der im Zusammenhang mit dem dramatischen Geburtenrückgang eine Umkehr in der Familien- und Beschäftigungspolitik anmahnt. „Die Frauen bleiben auf der Matte. Darauf muss Politik sich einstellen", schloss Zeiß ihre Rede mit einem Zitat von Mechthild Veil vom Büro für Sozialpolitik in Frankfurt.
Die Idee zu dem Netzwerk war bei Workshops geboren worden, zu denen die regionalen Frauenbeauftragten zuvor eingeladen hatten.
Gabriele Herbert, Leiterin des Frauenforschungszentrums in Darmstadt, stellte eine Dokumentation vor, die neben Forderungen an die Politik auch eine Bestandsaufnahme von Angebote und Maßnahmen für erwerbslose Frauen enthält, die in Starkenburg künftig wegfallen oder in ihrer Finanzierung akut gefährdet sind. Die Dokumentation ist gegen eine Schutzgebühr von zwei Euro unter Rufnummer 06151/ 881 1045 oder per E-Mail frauenbuero@da.ladadi.de zu bestellen.