Presse-Archiv 2004

Blühende Geschäfte freuen Gärtner und Gebührenzahler

Kompostierung mit Vielfachnutzen

11.11.2004

Darmstadt-Dieburg - Die Kreistochter DA-DI Werk mit ihren fünf Kompostierungsanlagen steht offenbar hoch in der Gunst der Bevölkerung. Davon zeugt ein großer Kundenandrang und der Jahr für Jahr steigende Absatz von Bodenverbesserern. Die umweltfreundliche Verwertung von Bioabfällen sorgt nicht nur für blühende Gärten und ertragreiche Felder. Darüber hinaus trägt sie auch dazu bei, die Müllgebühren stabil zu halten, betont Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries.

Wegen geringerer Abschreibungen kann das DA-DI Werk im kommenden Jahr seine Betriebskosten voraussichtlich nochmals um 363.000 Euro auf insgesamt 3,7 Millionen senken, was  wiederum in die Kalkulation des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW) einfließt. Das Geschäft mit hausgemachten Produkten, deren Qualität, Wirksamkeit und Preise Hobbygärtner und Landwirte zunehmend zu schätzen wissen, floriert. Die Verkaufsmengen dürften annähernd 20.000 Kubikmeter Kompost unterschiedlicher Körnung, rund 3000 Kubikmeter "Floratop"-Spezialmischungen auf Kompostbasis, etwa für Balkonpflanzen, Friedhof oder Blumenbeet, sowie 2000 Kubikmeter des gern als Unkrauthemmer benutzen Rindenmulchs erreichen. Außerdem halten die Kompostanlagen das bewährte Bio-Tonnen-Deodorant Pepfresh für die heiße Jahreszeit bereit.

Rund 52.000 Tonnen Abfälle aus Küche und Garten fallen jährlich im Landkreis an. Der größte Teil der Grünabfälle geht in die Landwirtschaft. Mit dem für 2005 geplanten Umbau der Kompostierungsanlage Weiterstadt können dort statt 4.800 künftig 6.900 Tonnen im Jahr verarbeitet werden. Die Gesamtkapazität der Anlagen im Kreisgebiet erhöht sich damit auf 44.400 Tonnen. Die rund 800.000 Euro teure Umstellung auf ein neues, das sogenannte Biodegma-System, bedingt allerdings einen etwa dreimonatigen Stillstand mit der Folge, dass schätzungsweise 3300 Tonnen Bioabfall andernorts, auf Anlagen in Biebesheim und in Thüringen, verarbeitet werden müssen. In Zukunft werden Exporte zu fernen Anlagen nach Auskunft von Abfallwirtschaftsdezernentin Fries kaum mehr nötig sein. Etwa bis Februar dauert es noch, bis die derzeit wegen Umbaus geschlossene Kompostierung in Pfungstadt-Eschollbrücken, modernisiert und kundenfreundlich gestaltet, wieder in vollem Umfang zur Verfügung steht. Im Kompostwerk Semd werden 2005 einige nach zehn Jahren Betrieb verschlissene Teile wie Steuerungsanlage und Traversen ausgetauscht. In der eingeplanten Investitionssumme von rund 1,4 Millionen Euro stecken zudem Mittel für die Geschäftsstelle des DA-DI Werks nahe der Grube Messel. Der Um- und Ausbau des Gebäudes dürfte im Januar beendet sein. Im Frühjahr sorgt dann noch rund ums Haus Grün anstelle von Asphalt für ein naturnahes Ambiente, wie es der Bebauungsplan verlangt.

Auf der Einkaufsliste für den Fuhr- und Maschinenpark der Kompostierungsanlagen stehen im nächsten Jahr drei Radlader, zwei Kleinlaster und ein Großhäcksler im Wert von insgesamt rund 900.000 Euro. Ausgemusterte Altgeräte dürften noch 172.000 Euro in die Kasse bringen.

Der - ausgeglichenen - Vermögensplan des DA-DI Werks umfasst in 2005 rund 4,2 Millionen Euro. Im Erfolgsplan sind die Erträge mit 6,6 Millionen und die Aufwendungen mit 5,8 Millionen Euro angesetzt. Der Überschuss wird teilweise dafür verwendet, den Verlustvortrag aus 2004 auszugleichen. Als Bilanzgewinn bleiben danach 596.000 Euro.

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