Presse-Archiv 2005

Einwohnerzahlen in Bewegung - "Boomtowns" Alsbach, Zimmern und Griesheim

Neun verlieren, vierzehn gewinnen

19.07.2005

Darmstadt-Dieburg - Der Landkreis bleibt auf Expansionskurs, meldet Landrat Alfred Jakoubek. Im vergangenen Jahr ist die Einwohnerzahl abermals geklettert: um 736 auf den neuen Rekord von insgesamt 290.915 Menschen am Stichtag 31. Dezember 2004. Die Sprünge sind zwar seit einer Weile nicht mehr so groß wie Ende der Achtziger-, Anfang der Neunzigerjahre, als das jährliche Plus bis zu 5.000 Personen ausmachte. Dennoch liegt die Zuwachsrate in Darmstadt-Dieburg mit 0,25 Prozent doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt (0,14). Neun der 21 hessischen Landkreise verbuchen sogar einen Bevölkerungsschwund.

Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes gewinnt der Kreis vor allem durch Zuzug, aber auch - gegenläufig zur landesweiten Entwicklung - durch mehr Geburten als Todesfälle. Rund 20.300 Menschen fanden 2004 im 658 Quadratkilometer großen "Da-Di-Land" ihren neuen Lebensmittelpunkt, annähernd 2.500 Kinder kamen hier zur Welt. Griesheim kann gegenwärtig den Titel der "Boomtown" beanspruchen. Die Kommune hatte 2003 Pfungstadt als größte Stadt im Kreis abgelöst und konnte ihren Vorsprung mit einem Anstieg auf 25.350 Einwohner (Pfungstadt: 25.058) weiter ausbauen. Beim Wanderungssaldo - das ist die Differenz zwischen Zuzügen und Abwanderung - belegt nach Griesheim (+ 213) die knapp über 7.000 Einwohner zählende Gemeinde Erzhausen mit einem Plus von 171 Personen einen beachtlichen zweiten Platz, gefolgt von Mühltal (158) und dem noch kleineren Otzberg (143). Der legendäre Klapperstorch war besonders aktiv in Weiterstadt (243 Geburten), Griesheim (235), Pfungstadt (206), Groß-Umstadt (173) und Babenhausen (144). Mit einem - wie es die Statistiker nennen - Geburtenüberschuss von 30 überwogen "freudige Ereignisse" in Bickenbach am deutlichsten "traurige Nachrichten". Alle Faktoren zusammengefasst, zeigte die Bevölkerungskurve in vierzehn Kreisgemeinden nach oben, neun verloren Einwohner. Am stärksten schrumpften im vergangenen Jahr Reinheim (-203), Babenhausen (-46), Pfungstadt (-38) und Messel (-36) und Seeheim-Jugenheim (-33).

Deutlicher als der Einjahresvergleich beschreibt ein längerfristiger Rückblick die Entwicklung der einzelnen Kommunen. Seit 1984 hat der Landkreis mehr als 40.000 Einwohner hinzubekommen. In Alsbach-Hähnlein und Groß-Zimmern stieg die Einwohnerzahl um mehr als ein Drittel, in Griesheim, Münster und Weiterstadt um ein Viertel. Zuwachsraten von um die zwanzig Prozent verbuchten Ober-Ramstadt, Groß-Bieberau, Babenhausen, Bickenbach und Dieburg. Eher mäßig klingen dagegen die Zahlen für Messel (5,4 Prozent), Pfungstadt (7,7), Mühltal (8,1) und Reinheim (9). Die geringsten Schwankungen verzeichnete Seeheim-Jugenheim, wo sich die Einwohnerzahl in den zurückliegenden zwanzig Jahren kaum verändert hat.

 

Weiterführende Links:
http://www.ladadi.de/fileadmin/user_upload/Medien/Abteilungen/L_1_1/einwohnerzahl_1984_2004.pdf

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