Presse-Archiv 2009

Landkreis lädt zu einer Informationsveranstaltung ein

Wasser - ein Cocktail aus unerwünschten Wirkstoffen?

12.02.2009

Darmstadt-Dieburg – Die Qualität der Gewässer im Landkreis Darmstadt-Dieburg steht im Fokus einer Informationsveranstaltung zu der Kreisbeigeordneter Christel Fleischmann alle Interessierten am 19. Februar von 18 bis 20 Uhr in den Kreistagssitzungssaal, Kreishaus Darmstadt, Jägertorstraße 207, einlädt.

Der Kreisbeigeordnete selbst wird über den aktuellen Stand zur Belastung der Gewässer im Landkreis berichten. Im Anschluss diskutiert eine Expertenrunde darüber, wie sich Schadstoffe in Gewässern nachhaltig reduzieren lassen. An der Debatte, die von Raphael Borgartz, Hessischer Rundfunk, moderiert wird, beteiligen sich Dr. Peter Seel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dr. Reiner Plasa, BUND-Sprecher der AG Wasser, Carsten Ehm, Regierungspräsidium Darmstadt, Martin Kerber, Regierungspräsidium Gießen und Heiner Wider, Regionalbauernverband Starkenburg.

Bereits im Jahr 2004 hatte das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie in mehreren Fließgewässern des Landkreises erhöhte Werte bei Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Daraufhin wurde von Landrat Alfred Jakoubek eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, bestehend aus Vertretern der Naturschutzverbände, der Landwirtschaft und der Wasserbehörden. Diese sollte die Ursachen für die Belastung der Gewässer ermitteln und Strategien entwickeln, mit denen die Gewässerqualität verbessert werden kann.

Eine Untersuchung der 19 Kläranlagen im Landkreis aus dem Jahr 2007 hatte an allen Abläufen Pharmaka und in elf Fällen erhöhte Pestizidwerte nachgewiesen. Sowohl Arzneimittelrückstände als auch Pflanzenschutzmittel können durch herkömmliche Klärtechniken nicht aus dem Abwasser entfernt werden. Sie gelangen auf unterschiedlichen Wegen zurück in den Wasserkreislauf und können Mensch und Umwelt schaden.

Einen Teil der Pharmaka machen menschliche Ausscheidungen aus, aber auch die unsachgemäße Entsorgung von Medikamenten durch den Abfluss trägt zu Belastung der Gewässer bei. Pflanzenschutzmittel werden von Gärtnern, Hobbygärtnern und Landwirten eingesetzt und vor allem bei einer Überdosierung in die Gewässer gespült. Größerer Schaden entsteht jedoch, wenn Spritzgeräte gereinigt und Reste weggeschüttet werden.

Zentraler Bestandteil der Veranstaltung wird sein, Lösungswege zu diskutieren, mit denen die Qualität der Gewässer im Landkreis verbessert werden kann.

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