Presse-Archiv 2012

Fachklinik für Orthopädie und Weaning geplant

Kreisklinik in Jugenheim soll weiterentwickelt werden

24.01.2012

Darmstadt-Dieburg - Die neurologische Rehabilitationsklinik Jugenheim mit insgesamt 84 Betten soll in eine ergänzende orthopädische Rehabilitationsklinik mit geringerer Größe umgewidmet sowie der Akutbereich mit einer einhergehenden vertieften Spezialisierung im Bereich der Orthopädie ausgebaut werden. Außerdem soll die Weaning-Einheit (Entwöhnung von Intensivpatienten mit  Beatmungsgerät) der Kreisklinik Groß-Umstadt Ende 2012 an die Kreisklinik Jugenheim verlagert werden. Das hat Darmstadt-Dieburgs Klinikdezernent, Landrat Klaus Peter Schellhaas, am Dienstagabend bekannt gegeben, nachdem sich zuvor die Betriebskommission des Eigenbetriebs Kreiskliniken und der Kreisausschuss für diesen Weg ausgesprochen hatten. Die Beschäftigten an den Klinikstandorten in Groß-Umstadt und Jugenheim wurden unmittelbar nach den Entscheidungen in den Gremien durch den Landrat informiert.

„Die Anzahl der Betten in Groß-Umstadt soll dabei unverändert bleiben. Im Zuge der Umstrukturierung soll die neurologische Rehabilitation in Jugenheim aufgegeben werden. In einem ersten Schritt ist geplant, die neurologische Rehabilitation spätestens bis zum 31.März 2012, von 84 Betten auf 42 Betten zu reduzieren. In einem weiteren Schritt soll der dann verbliebene Bereich der neurologischen Rehabilitation bis zum 31.12.2012, vom Netz gehen. Hierbei sollen so viele Mitarbeiter wie möglich in Jugenheim oder in Groß-Umstadt weiterbeschäftigt werden.“, erläuterte Landrat Schellhaas die Planungen.

Zur Begründung führte der Landrat aus, dass die neurologische Rehabilitationsklinik Jugenheim in den vergangenen beiden Jahren erhebliche Verluste erwirtschaftet habe. Hintergrund hierfür seien insbesondere externe Faktoren, wie die hohe Abhängigkeit von Zuweisungen aus neurologischen Akutkliniken im Umfeld und die seit Jahren stagnierenden Pflegesätze im Rehabilitationsbereich bei permanent steigenden Personal- und Sachkosten. Durch den seitens des Landes Hessen geförderten Ausbau der neurologischen Klinik in Bad König sei außerdem von weiteren anwachsenden Verlusten auszugehen.

Zudem konnten die geschlossenen Verträge mit Krankenkassen und auch der integrierte Versorgungsvertrag (IV-Vertrag) zwischen dem Klinikum Darmstadt, AOK Hessen und der neurologischen Rehabilitationsklinik Jugenheim nicht ausreichend zur Belegungssicherung beitragen.

„Daher wurden in den vergangenen Monaten Modelle entwickelt und analysiert, die den wirtschaftlichen Betrieb des Standortes Jugenheim und damit auch den dortigen Klinikstandort für die Zukunft sichern sollen. Das vorläufige Ergebnis der Beratungen ist, dass mit Blick auf die Zukunft eine Umstrukturierung des Standortes Jugenheim in Richtung Fachklinik für Orthopädie und Weaning erforderlich sein wird“, so der Landrat.

Der orthopädische Bereich der Kreisklinik Jugenheim habe ein überregional positives Image, was über Jahre zu einer gleich bleibenden guten Auslastung und einer positiven wirtschaftlichen Lage der Orthopädie geführt habe. Auch die Weaning-Einheit der Kreisklinik Groß-Umstadt habe überregional einen sehr guten Ruf und stelle einen wirtschaftlich attraktiven Bereich dar. Allerdings stoße die Weaning-Einheit wegen der begrenzten Räumlichkeiten der Kreisklinik Groß-Umstadt an ihre Kapazitätsgrenzen.  Durch die Verlagerung des Weaning-Bereichs sieht der Klinikdezernent zudem eine Aufwertung des Klinikstandorts Jugenheim.

Nach Angaben von Landrat Schellhaas werden die vorgesehenen Umstrukturierungen erst umgesetzt, wenn mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich, also über das Ob und Wie des Vorhabens verhandelt wurde. „Diese Gespräche stehen jetzt an, der Weg dorthin wurde mit den Entscheidungen vom Dienstag freigemacht“, so Landrat Schellhaas zum weiteren Verfahren.

                                                                                             

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