Presse-Archiv 2014

Justin-Wagner-Schule setzt in Roßdorf Projekt zum Ressourcenmanagement des Landkreises vorbildlich um

Lernumfeld verbessern und Ressourcen schonen

23.01.2014

Darmstadt-Dieburg – Schultoiletten sorgen oft für Frust: bei den Schülerinnen und Schülern, die sie benutzen wollen, aber auch beim Schulträger, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die Schultoiletten sind oft verschmutzt und werden häufig beschädigt. Auf der Suche nach Möglichkeiten, daran etwas zu ändern, wurde deutlich, dass häufigeres Putzen nicht nur für Sauberkeit sorgt, sondern auch die Anzahl von Beschädigungen zurückgeht. Im Jahr 2011 entstand im Da-Di-Werk, dem Eigenbetrieb des Landkreises, der für das Gebäudemanagement zuständig ist, die Idee, die Problemlage in eine Situation umzuwandeln, von der alle profitieren.

In zwei Modellprojekten bot das Da-Di-Werk Schulen an, eine weitere Reinigungskraft für drei Stunden am Tag einzusetzen, wenn die Schule sich im Gegenzug dafür einsetzt, an anderer Stelle Ressourcen zu sparen. Die Forderungen: Weniger Abfall produzieren, Müll trennen, Heizenergie und Strom sparen, aber auch selbst mit Anpacken, etwa im Außenbereich aufräumen oder sich in Projektgruppen mit Natur- und Umweltschutz zu beschäftigen.

Der Schuldezernent des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Christel Fleischmann, weiß, dass noch mehr dahinter steckt: „Im Vordergrund geht es natürlich darum, Vandalismus zu reduzieren und dabei Ressourcen zu schonen. Ganz nebenbei verbessern wir aber auch das Lernumfeld für die Schülerinnen und Schüler. Jeder Euro, der nicht für Reparatur- oder Reinigungsarbeiten gebraucht wird oder im Bereich Energie und Abfall eingespart werden kann, kann dafür verwendet werden, die Schule noch besser auszustatten und sie für alle zur Wohlfühl-Schule zu machen.“

Was mit zwei Modellprojekten begann, wurde nun schon mit zehn weiteren Schulen in Darmstadt-Dieburg vertraglich festgehalten: Die Schulen verpflichten sich, beispielsweise Fenster und Türen geschlossen zu halten, Räume nach Schulschluss besenrein zu hinterlassen und die Restmüllmenge durch Mülltrennung zu reduzieren. Das Da-Di-Werk stellt die nötigen Hilfsmittel dazu bereit und sorgt dafür, dass eine Reinigungskraft drei Stunden am Tag für saubere Sanitäranlagen sorgt. Das Angebot, diese Vereinbarung zu treffen, richtete das Da-Di-Werk an alle Schulen mit mehr als 300 Schülerinnen und Schülern. Von den 28 angeschriebenen Schulen, beteiligen sich insgesamt bereits 20 an dem Projekt.

Die Justin-Wagner-Schule in Roßdorf hat diese Vereinbarungen vorbildlich umgesetzt: Trennsysteme auf dem Schulhof und in den Gebäuden machen die Mülltrennung möglich, in den Klassen wurden Ordnungsdienste etabliert, Schülerinnen und Schüler wurden für die Energiesparmaßnahmen sensibilisiert. Die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit begleitet das Projekt, Lehrkräfte und das Reinigungspersonal überprüfen die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen.

Nach der letzten Schulstunde wird kontrolliert und dokumentiert, ob die Schülerinnen und Schüler sich an die Vorgaben gehalten haben. Die Reinigungskräfte notieren täglich, ob der Müll richtig getrennt wurde. Dies dient auch dazu, den von der Schule selbst ausgelobten Preis für die Klasse, die den wenigsten Restmüll produziert, vergeben zu können. „Gerade die Mülltrennung klappt nun schon viel besser als früher. Unsere Schülerinnen und Schüler werden zudem durch das Projekt und die Beschäftigung mit Natur- und Umweltschutz im Unterricht und in Projektwochen für das Thema sensibilisiert und beginnen, ihr Verhalten zu verbessern - diesen Faktor darf man nicht unterschätzen,“ zeigt sich Schulleiterin Ulrike Trede-Ellendt zufrieden.

gri

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