Presse-Archiv 2019

Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie des Landkreises

Grenzen überwinden

25.11.2019

Darmstadt-Dieburg – Am 19. November hat der Landkreis Darmstadt-Dieburg seine Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie 2019 bis 2024 vorgestellt. Mehr als 100 Menschen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik waren gekommen, um sich zunächst in einem Vortrag von Dr. Christa Larsen vom Institut für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Kultur an der Goethe Universität Frankfurt die derzeitige Situation des Arbeits- und Fachkräftemangels im Landkreis Darmstadt Dieburg vor Augen führen zu lassen.

Der Arbeits- und Fachkräfteengpass ist bereits schon jetzt zu spüren, die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist auch im Kreis angespannt. Bis zum Jahr 2024 werden rund 9.000 Arbeitsplätze nicht besetzt werden können. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor dabei nimmt die demografische Entwicklung ein. Ein weiterer nicht unerheblicher Punkt ist, dass immer mehr junge Erwachsene nach dem Schulabschluss ein Studium beginnen und erst später für den Arbeitsmarkt verfügbar sind. Wird jetzt nichts dagegen getan, wird sich die Situation weiter verschlimmern. Denn ab dem Jahr 2030 erreicht die Babyboomer-Generation das Rentenalter, die nach wie vor den größten Anteil der arbeitenden Bevölkerung ausmacht.

 

Was kann der Landkreis dagegen tun?

Das Problem, dass Arbeits- und Fachkräfte fehlen, hat nicht nur die Region Darmstadt-Dieburg. Aber der Landkreis hat sich bereits vor vier Jahren auf den Weg gemacht eine Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie zu entwickeln. Das Besondere an dieser Strategie ist, dass sie von Menschen aus sieben unterschiedlichen Fachbereichen aus drei Dezernaten erarbeitet wurde. Dadurch sind möglichst viele verschiedene fachliche Aspekte in die Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie eingeflossen. Außerdem berücksichtigt die Strategie geschlechterspezifische und herkunftsspezifische Aspekte. Man hat verstanden, dass man nur etwas gegen den Fachkräftemangel tun kann, wenn man vernetzend und über Grenzen hinweg arbeitet. Das bedeutet auch, dass Schulen und Arbeitgeber frühzeitig mit einbezogen werden und dass auch bildungsschwache Menschen frühstmöglich die Unterstützung bekommen, die es braucht, um diese Menschen in Ausbildung oder eine Arbeit zu bringen. Da setzt beispielsweise die Steuerungsgruppe Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule Beruf (Olov) an. Die qualifizierte Ausbildung junger Menschen steht im Mittelpunkt von Olov.

Die Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie des Kreises gliedert sich in Teilziele und Strategische Ziele. Über all dem stehen die Oberziele: eigenständige Existenzsicherung, die Arbeits- und Fachkräftesicherung sowie die Standortentwicklung. Zu den strategischen Zielen zählen die Ausbildungsreife als Qualifikation für den Berufseinstieg, lebenslanges Lernen, Weiterbildung, Quereinstiege in Berufe sowie Wiedereinstiege ins Berufsleben und die Vernetzung regionaler Arbeitgeber. Das alleine reicht aber noch nicht aus, um den Arbeits- und Fachkräfteengpass entgegenzuwirken. Es braucht im Kreis, in den einzelnen Kommunen, die entsprechende Infrastruktur wie ein gut ausgebauter Öffentlicher Nahverkehr, bezahlbarer Wohnraum, ausreichend Kinderbetreuungseinrichtungen, Freizeit- und Naherholungsangebote und eine gute Nahversorgung. Das sind alles Faktoren, die wesentlich sind, um Arbeitskräfte in die Region zu holen und auch um diese in der Region zu halten. Und die in der Strategie mitgedacht werden. 

as

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