Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg
Sauberes Trinkwasser
Was können Tierhalter dazu beitragen?
21.11.2025
Darmstadt-Dieburg. Die Kampagne „Reines Ried“ läuft seit 2023 und befindet sich nun in der zweiten Phase bis 2026. Mit den Modellkommunen Mörfelden-Walldorf und Darmstadt geht es darum, den Eintrag von sogenannten Spurenstoffen, zu denen auch Arzneimittelrückstände gehören, in das bedeutende Grundwasserreservoir zu verringern. Über das Abwasser und trotz Kläranlagen können diese in die Umwelt gelangen. „Obwohl wir keine Modellkommune sind, nehmen wir die dortigen Ziele natürlich auch sehr ernst, zumal der Landkreis ja in unmittelbarer Nachbarschaft des Rieds liegt“, sagt Erster Kreisbeigeordneter und Vize-Landrat Lutz Köhler. Zusammen mit der Kreistierschutzbeauftragten Dr. Christa Wilczek gibt Köhler, der selbst Hundehalter ist, nun Empfehlungen ab, wie jeder Tierhalter in dem Bestreben, die Gesundheit seines Haustiers zu erhalten, auch gleichzeitig auf die Umwelt achten kann. „Sauberes Trinkwasser ist nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere vierbeinigen Familienmitglieder essenziell“, sagt Köhler.
Dr. Christa Wilczek weist darauf hin, dass auch Rückstände von Tierarzneien, wie auch die von Medikamenten für Menschen, nicht im Waschbecken oder der Toilette entsorgt werden. Das Einsammeln der Hinterlassenschaften in Hundekotbeuteln und Entsorgung über den Restmüll kann ebenfalls zu einer Verringerung von Einträgen in die Umwelt beitragen und reduziert zudem das Infektionsrisiko, das beispielsweise von Würmern und anderen Darmparasiten ausgeht. Auch Katzenstreu sollte grundsätzlich über den Restmüll entsorgt werden. Bei äußerlich aufgetragenen Floh- und Zeckenmitteln, beispielsweise als Halsbänder oder Spot-ons, ist oftmals ein zeitlicher Abstand vor sehr engem Tierkontakt sowie vor dem Baden und Waschen des Tieres einzuhalten. So soll vermieden werden, dass das Mittel vor der Aufnahme durch den Körper oder dem Trocknen abgewaschen wird und so zum einen die Umwelt kontaminiert und zum anderen auch die Wirksamkeit nicht mehr in vollem Umfang gegeben ist. Ebenso sollten Halsbänder vor dem Baden und Waschen des Tieres abgenommen werden, um zu vermeiden, dass unerwünschte Inhaltsstoffe ins Wasser gelangen. „Bei äußerlich angewendeten Tierarzneimitteln sollten ausgebürstete oder geschorene Haare in den Restmüll gegeben werden, um zu vermeiden, dass Mittel unbeabsichtigt in die Umwelt eingetragen werden“, erklärt Dr. Wilczek.
„Es ist kein großer Aufwand für jeden Tierhalter“, sagt Lutz Köhler, „aber der Nutzen für Mensch und Tier ist groß.“
Mehr Informationen zur Aktion Reines Ried, an dem auch die Landestierärztekammer Hessen unter Leitung des Hessischen Landwirtschaftsministeriums beteiligt ist und überdies viele weitere Einrichtungen und Behörden wie etwas das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, der Bundesverband für Tiergesundheit und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, gibt es auf www.reines-ried.de.
