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Leistungen nach Sozialgesetzbuch XII

Landkreis gibt erneut 18 Prozent mehr für Sozialhilfe aus

21.10.2025

Darmstadt-Dieburg. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg hat für Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII 2024 erneut mehr Geld ausgegeben als in den Vorjahren: Die Steigerung betrug erneut rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr für die Hilfe zum Lebensunterhalt, die Grundsicherung, die Hilfe zur Pflege und die Krankenhilfe. Schon von 2022 auf 2023 hatte die Steigerung 18,25 Prozent betragen. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass für die Hilfe zum Lebensunterhalt, die Grundsicherung, die Hilfe zur Pflege und die Krankenhilfe 2024 rund 51,4 Millionen Euro ausgegeben wurden. 2023 waren es rund 43,4 Millionen Euro, im Jahr 2022 waren es noch 36,7 Millionen Euro.

Wie auch bundesweit war die deutlichste Steigerung im Bereich der Hilfe zur Gesundheit, der Krankenhilfe, zu verzeichnen: Ein Anstieg von mehr als 56 Prozent bedeutet Mehrausgaben von 1,3 Millionen Euro im Landkreis. Bundesweit lag der Anstieg bei 26,5 Prozent. Hier haben sich erstmals die zusätzlichen Leistungsberechtigten aus der Ukraine bemerkbar gemacht. Allerdings, so betont Gabriele Kühnle, Leiterin des Fachbereichs Soziales und Teilhabe beim Landkreis, seien diese Zahl nicht sehr aussagekräftig, weil sie davon abhänge, wie die Krankenkassen mit dem Landkreis abrechnen. „Da gibt es erheblichen Zeitversatz“, sagt sie.

Bei der Hilfe zur Pflege betrug die Steigerung von 2023 auf 2024 19,2 Prozent. „Das sind etwa 1,5 Millionen Euro“, erklärt Sozialdezernentin Christel Sprößler, „das ist eine weitere enorme Belastung, weil wir schon von 2022 auf 2023 rund 2,3 Millionen Euro mehr ausgeben mussten.“ Die Zahl der Antragsteller nimmt hier zu, weil der Eigenanteil zur Pflege gestiegen ist und die eigenen Mittel aus Einkommen und Vermögen nicht ausreichen, um die Pflegekosten zu decken. Zum Vergleich: Bundesweit betrug der Anstieg 17,7 Prozent bei der Hilfe zur Pflege. „Das sind weiterhin große Ausgaben für uns als Landkreis“, sagt Christel Sprößler, „weil die Hilfe zur Pflege rein kommunale Kosten sind.“

Die Hilfe zum Lebensunterhalt stieg um 8,2 Prozent von 4,6 Millionen Euro auf 4,98 Millionen Euro. Die Ausgaben für die Grundsicherung beliefen sich 2024 auf 33,6 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 28,9 Millionen Euro gewesen. Auch hier fällt ein Phänomen auf, das es auch bei der Hilfe zur Pflege gibt: Die Fallzahlen, also die Anzahl der Menschen, die Leistungen in Anspruch nehmen müssen, sind bei weitem nicht so stark gestiegen wie die Ausgaben für die Leistungen: 2023 erhielten im Landkreis Darmstadt-Dieburg 606 Menschen Hilfe zur Pflege, 2024 waren es 683. Das ist ein Anstieg von 12,7 Prozent. Die Ausgaben stiegen aber um 19,2 Prozent. Grundsicherung bezogen 2023 3447 Menschen, 2024 waren es 3576, eine Steigerung um 3,7 Prozent. Die Ausgaben stiegen um 16,3 Prozent. Bei der Hilfe zum Lebensunterhalt stieg die Anzahl der Empfänger von 496 auf 497 Menschen, 0,2 Prozent mehr. Die Kosten stiegen um 8,2 Prozent. „Hauptgrund sind die insgesamt steigenden Ausgaben je Fall zum Beispiel durch höhere Unterkunftskosten, Betriebskosten, Heizkosten, Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und im Bereich der Pflege durch steigende Entgelte der Leistungsanbieter“, erklärt Christel Sprößler.

tb

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