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Fassadenarbeiten am Hochhaus „Im Erloch“ schreiten voran

11.06.2025

(c) Landkreis Darmstadt-Dieburg

Darmstadt-Dieburg/Babenhausen. Nach dem Vorfall in der vergangenen Woche am Hochhaus „Im Erloch“ laufen die Arbeiten an der Fassade auf Hochtouren. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die das Haus aus Sicherheitsgründen verlassen mussten, sind seit einer Woche in der Stadthalle untergebracht.

Martina Löffler, Leiterin der Unteren Bauaufsicht des Landkreises Darmstadt-Dieburg, ist täglich vor Ort. Sie erklärt: „Das Gebäude wurde genau angeschaut. Die äußere Verkleidung wird nun Schritt für Schritt entfernt – etwa ein Stockwerk pro Tag. Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität.“

Der von der Unteren Bauaufsicht beauftragte Prüfingenieur hat aktuell keine Bedenken, dass das Gebäude einsturzgefährdet ist. „Auch die Risse, die im Mauerwerk selbst festgestellt wurden, seien für ein Gebäude dieses Alters nicht ungewöhnlich und gefährden die Statik nicht“, sagt Martina Löffler. Dennoch soll, nach dem vollständigen Entfernen der Fassade, durch den Prüfingenieur noch einmal abschließend die statische Unbedenklichkeit schriftlich bestätigt werden. Die bisher vorgefundenen Risse werden mit sogenannten Gipsmarken kontrolliert.

Um die Arbeiten zu beschleunigen, sollen nun neben dem bereits an der Fassade eingesetzten Kran ein zusätzlicher Kran sowie ein Hubgerät eingesetzt werden. Dadurch können alle drei Bereiche der Fassade gleichzeitig bearbeitet werden. Wenn alles nach Plan läuft, ist die Fassade in etwa drei Wochen komplett entfernt – also noch vor Beginn der Sommerferien. Danach wird eine neue Fassadendämmung aufgebracht, mit deren Planung nun schon begonnen werden soll. „Das kann aber auch passieren, wenn die Bewohner wieder in ihren Wohnungen sind“, sagt Martina Löffler. Es handelt sich um einen wesentlich leichteren Fassadenaufbau als nichtbrennbares Wärmedämmverbundsystem“, sagt Löffler, „die wäre dann im Notfall auch wesentlich leichter in Teilen wieder abzunehmen.“

Auch im Inneren des Hauses laufen Vorbereitungen: Die Hausverwaltung überprüft derzeit wichtige Sicherheitseinrichtungen wie die Steigleitungen für die Feuerwehr und die Feuerlöscher. Erst wenn alle Maßnahmen abgeschlossen sind, kann das Gebäude nach abschließender Begehung durch die Untere Bauaufsicht wieder freigegeben werden. „Wenn alles gut läuft und die zusätzlichen Geräte wie geplant kommen, kann dies in drei Wochen der Fall sein“, sagt Martina Löffler. Dann könnten die Menschen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Die Abrissarbeiten an der Fassade waren zunächst schneller veranschlagt, jedoch stellte sich heraus, dass die Außenverkleidung doch fester saß als angenommen. Dennoch konnte sie nicht am Haus verbleiben, weil es jederzeit unkontrolliert zu weiteren Abbrüchen von Fassadenteilen hätte kommen können. Die Menschen wurden evakuiert, weil durch die abplatzenden Fassadenteile die beiden notwendigen baulichen Rettungswege, die identisch sind mit den Treppenhäusern, nicht mehr sicher nutzbar sind.

In der kommenden Woche soll es eine Eigentümerversammlung geben. Auch Bürgermeister Dominik Stadler und die Bauaufsicht werden daran teilnehmen, um weitere Schritte mit den Eigentümern zu besprechen und sie über die rechtliche Lage zu informieren. „Die Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Stadt, Handwerksfirmen und Einsatzkräften ist vorbildlich“, betont Lutz Köhler, Baudezernent und Vize-Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg. „Oberstes Ziel war es, jede Gefahr für Leib und Leben auszuschließen. Nun ist unsere Priorität, die Bewohnerinnen und Bewohner wieder in ein sicheres Zuhause zurückzubringen.“

ladadi

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