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Zentrum für Seelische Gesundheit Groß-Umstadt

Bremer Fernsehpreis für „Akutstation Psychiatrie“

11.11.2025

Oberärztin Barbara Jost (links) bei der Verleihung des Bremer Fernsehpreises mit Moderator Frank Plasberg. Rechts sind Autorin Katrin Wegner und hr-Redakteur Philipp Engel zu sehen. Foto: Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg

Darmstadt-Dieburg. Die vom Hessischen Rundfunk produzierte ARD-Doku-Serie „Akutstation Psychiatrie“, die Ärzte, Pfleger und Patienten im Zentrum für Seelische Gesundheit an der Kreisklinik Groß-Umstadt über zehn Folgen in zwei Staffeln begleitet hat, ist nun mit dem Bremer Fernseh- und Digitalpreis ausgezeichnet worden. Die Gala am Freitagabend in Bremen wurde von Frank Plasberg moderiert, der gleichzeitig auch Jury-Vorsitzender ist. Der Bremer Fernseh- und Digitalpreis, der ARD-Wettbewerb für exzellenten Regionaljournalismus, kürt mit Unterbrechungen seit 1974 das Beste aus Regionalfernsehen, später auch regionalen Web-Produktionen und neuerdings auch digitalen Projekten und Formaten. Er wird von Radio Bremen im Auftrag der ARD verliehen. Zahlreiche prominente Autoren erhielten ihn bereits, unter anderem auch der TV-Moderator und Journalist Frank Plasberg.

„Mit unserem Team diesen renommierten Preis zu gewinnen, freut uns natürlich sehr“, sagt die Leitende Oberärztin der Station P1 des Zentrums für Seelische Gesundheit, Barbara Jost, die bei der Verleihung dabei war: „Der Preis würdigt die einfühlsame journalistische Arbeit von Autorin Katrin Wegner und Redakteur Philipp Engel, aber für uns Mitarbeiter als Protagonisten ist es eine Anerkennung unserer Arbeit, die ja hier sehr intensiv und unverfälscht gezeigt wird. Die in der Serie als Protagonisten gezeigten Patienten ermutigen durch ihre Offenheit andere Menschen in ähnlichen Situationen, sich auch Hilfe zu holen. Insgesamt werden so Vorurteile einer Psychiatrie gegenüber abgebaut.“

In seiner Laudatio sagte der in Potsdam lebende Medientrainer und Journalist Hans Helmich, der für das Program Management bei der Deutschen Welle verantwortlich ist: „Ist wie eine Netflix-Serie – nur besser! Das waren die Kommentar meiner Freunde und Bekannten, denen ich dieses Mediathek-Format empfohlen habe – lange bevor ich erfuhr, dass ich bald in der Jury des Bremer Fernseh- und Digitalpreises damit konfrontiert werden würde. Jetzt bin ich froh, dass die Jury genauso begeistert ist. Warum? Weil uns noch niemand so einen Blick hinter die Kulissen einer Psychiatrie eröffnet hat. Weil wir mit Patienten und Personal Folge für Folge mitfiebern. Weil Autorin Katrin Wegner das Schicksal der Protagonisten mit großem Respekt erzählt und dabei auch noch selbst filmt! Und weil uns noch einmal klar wird, dass es für keinen von uns hier im Raum ausgeschlossen ist, auch mal die Hilfe von jemandem wie Oberärztin Barbara Jost zu brauchen!“

Die hr-Produktion „Akutstation Psychiatrie“ hat sich in der Kategorie „Bestes regionales Mediathek-Format“ gegen „Bundesvibe: Was Dich bewegt, bewegt auch Deutschland“, eine Gemeinschaftsproduktion von BR, hr, MDR, Radio Bremen, SR, SWR und WDR, sowie „In höchster Not – Bergretter im Einsatz“ des BR durchgesetzt. Insgesamt waren aus 187 Einreichungen in sieben Kategorien 19 für die Preisverleihung ausgewählt worden.  

„Dieser Preis ist eine tolle Anerkennung für unser Zentrum für Seelische Gesundheit. Authentisch zeigt sie, was dort geleistet wird, und dass niemand Angst haben muss, dort behandelt zu werden, im Gegenteil“, erklärt die Betriebsleitung der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg, Pelin Meyer und Christoph Dahmen in einem gemeinsamen Statement. Chefarzt Prof. Dr. Thomas Wobrock als Leiter des Zentrums für Seelische Gesundheit schätzt vor allem, wie verständlich eigentlich komplexe medizinische Sachverhalte für die Zuschauer transportiert werden: „Das schaffen Katrin Wegner und Redakteur Philipp Engel nur, weil sie lange bei uns waren und offen auf unsere Ärzte, Pfleger und Patienten zugegangen sind.“ Landrat Klaus Peter Schellhaas lobt ebenfalls die Filmemacher und die Protagonisten: „Akutstation Psychiatrie macht Hoffnung, ohne etwas zu schönen. Eine vorbildliche journalistische Leistung. Der Preis ist die Anerkennung dafür.“

tb

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