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Landesehrenbrief
Frank Kaffenberger: Seit 18 Jahren ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht
05.11.2025
Darmstadt-Dieburg. „Ich denke, ich habe eine gewisse Menschenkenntnis und Sensibilität“, sagt Frank Kaffenberger (66) über sich selbst. Und die wendet er seit knapp 18 Jahren als ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Darmstadt an. Für diese Tätigkeit hat er nun von der Kreisbeigeordneten und Sozialdezernentin Christel Sprößler den Landesehrenbrief überreicht bekommen. „Sie verfügen über Menschenkenntnis und Sensibilität“, sagte Christel Sprößler bei der Überreichung vor einer Sitzung des SGB-II-Fachbeirats des Landkreises, dem Kaffenberger auch angehört. „Ich habe Sie als engagierten, liebenswerten Menschen kennengelernt“, sagte Sprößler und fügte an: „Sie tragen das Herz am rechten Fleck.“ Getroffen hatte sie Frank Kaffenberger zum ersten Mal beim Hessentag in Pfungstadt, wo er ein Tiny House zum Landesfest aufgebaut hatte. Der 66-Jährige sei „Ansporn und Vorbild zugleich“ für sie.
Denn in der Tat ist die Liste der Ehrenämter, die der 66-Jährige begleitet, lang. Er ist nicht nur seit 2006 auch ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht und überlegt derzeit, auch ein solches Ehrenamt am Finanzgericht in Kassel zu übernehmen, der studierte Bauingenieur und Zimmerermeister engagiert sich auch für sein Handwerk: Er ist vereidigter Sachverständiger für das Zimmererhandwerk, gehört der Vollversammlung der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main an, wo er auch seit 2005 Mitglied des Vorstands ist. Von 1996 bis 2021 war er Obermeister der Zimmerer-Innung Darmstadt, seit 1999 ist er stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Darmstadt-Dieburg und seit 1999 ist er Rechnungsprüfer bei Holzbau Deutschland, dem Bund Deutscher Zimmermeister. Zudem führt er seit 1989 in vierter Generation den Familienbetrieb „Wilhelm Kaffenberger GmbH & Co KG“. Der Urgroßvater hat den Betrieb 1890 als Wagnerei gegründet, heute sind Zimmerei, Dach und Fassaden Geschäftsinhalt.
An seiner Tätigkeit am Arbeitsgericht liebt er, dass die Fälle sehr vielfältig sind und es damit „superinteressant“ bleibt. Dass er sich diese Begeisterung erhalten habe auch nach 18 Jahren und zudem noch eine Vielzahl von weiteren Ämtern begleitet, honorierte Christel Sprößler nicht nur mit einem herzlichen Dankeschön, sondern auch mit dem Satz: „Sie sind ein Mann, der nicht nur begeisterungsfähig ist, sondern auch andere begeistern kann.“
Ob seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements erinnerte Christel Sprößler nochmal daran, dass der Landesehrenbrief ja nicht nur eine herausragende Ehrung sei, sondern auch ein Anreiz für andere, sich ebenfalls zu engagieren.
Es wunderte Christel Sprößler dann auch nur wenig, dass Kaffenberger, der Mitglied bei Germania Pfungstadt ist und früher auch Landesliga gekickt hat und sogar Deutscher Hochschulmeister mit dem Team der FH Darmstadt war, nur wenig Zeit für eines seiner liebsten Hobbys hat: das Skatspielen. „Ich wüsste auch gar nicht, wann Sie das noch machen wollten“, sagte sie und lachte.

