Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg
Ein Wiedersehen mit dem Grünen Haus in der ARD
Zweite Staffel von Akutstation Psychiatrie ab 15. Juli
02.06.2025

Fotoshooting für die zweite Staffel von Akutstation Psychiatrie: Unser Bild zeigt von links Ann-Katrin Gräber, Dennis Knobloch, Barbara Jost, Sonja Holubar und Erkan Uyan. Foto: Kreiskliniken
Darmstadt-Dieburg/Groß-Umstadt. Durch die Doku-Serie „Akutstation Psychiatrie“ ist das Zentrum für seelische Gesundheit an der Kreisklinik in Groß-Umstadt, auch Grünes Haus genannt wegen seiner grünen Fassade, in ganz Deutschland bekannt geworden. Rund 1,5 Millionen Mal wurden die fünf Folgen in der ARD-Mediathek aufgerufen, mehrere hunderttausend Mal wurde jede einzelne Folge auf Youtube geklickt, tausendfach kommentiert. Zudem lief die Serie auch im Fernsehprogramm des hr. Ein Erfolg. Viele Nutzer haben sich nach Angaben von Philipp Engel eine zweite Staffel gewünscht. Und die kommt nun: Ab Dienstag, 15. Juli, werden erneut fünf Folgen in der ARD-Mediathek zu sehen sein. Neu ist, dass die Serie nun nicht allein vom Hessischen Rundfunk produziert wird, sondern zusätzlich auch von WDR, NDR und RBB. Was bedeutet, dass die neuen Folgen dann auch dort in den jeweiligen Fernsehprogrammen ausgestrahlt werden. Die Sendetermine im hr sind am Mittwoch, 30. Juli, am Mittwoch, 6. August, am Donnerstag, 7. August, am Mittwoch, 13. August, sowie am Donnerstag, 14. August, jeweils um 22 Uhr.
Was aber erwartet die Zuschauer nun? „Die zweite Staffel wird anders und doch vertraut“, sagt Barbara Jost, Oberärztin im Zentrum für seelische Gesundheit. Sie war schon zentrale Figur in der ersten Staffel, steht auch nun wieder im Mittelpunkt des Ärzte- und Pflegerteams, die wie schon in der ersten Staffel von Katrin Wegner als Autorin begleitet wurden. „Die Zuschauer treffen Patientinnen und Patienten aus der ersten Staffel wieder“, sagt Barbara Jost: „Wie ging es mit der magersüchtigen Patientin weiter? Wie mit dem depressiven Patienten, der suizidal in die Klinik kam? Aber auch noch bisher nicht gesehene Patientinnen und Patienten lassen die Zuschauer an ihrer Geschichte teilhaben und geben abstrakten Krankheiten wie der Alkoholabhängigkeit oder einer Psychose ein menschliches Gesicht.“ Dafür hat Katrin Wegner Barbara Jost und das Team noch einmal wochenlang auf der psychiatrischen Akutstation der Kreiskliniken in Groß-Umstadt begleitet. „Anders sein wird dieses Mal die Musik“, sagt Barbara Jost. Es sei ein Komponist beauftragt worden, der normalerweise für den Tatort schreibe. „Und das Erzähltempo wurde etwas reduziert“, sagt Jost. Es gibt tiefere Einblicke in die Therapieformen im Grünen Haus, etwa die Musik- oder Tanztherapie.
Über die Serie, die neuen Folgen, aber auch über sich selbst, wird Barbara Jost am Freitag, 25. Juli, in der Talkshow „3nach9“ bei Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo erzählen.
Die neuen Folgen im Kurzüberblick:
Folge 1 : Schizophrenie und Wahn
Ein junger Mann hält sich für eine Comic-Figur. Tatsächlich leidet er unter einer schweren Psychose. Weil er in seinem Wahn eine Gefahr für sich selbst ist, wird er in ein Überwachungszimmer eingeschlossen. Die magersüchtige Patientin aus der ersten Staffel kämpft weiter gegen ihre Essstörung.
Folge 2: Dämonen und Schuldgefühle
Ein Patient mit Wahnvorstellungen hält die Station auf Trapp. Dämonen und andere befehlen ihm loszumarschieren, um die Welt zu retten. Die Polizei muss zur Hilfe gerufen werden.
Folge 3: Suizid oder Hoffnung
Ein junger Patient leidet noch immer an seiner schweren Depression. Suizidgedanken quälen ihn. Eine Frau wird ebenfalls wegen akuter Suizidgefahr in die Akutstation eingeliefert. Sie leidet unter traumatischen Erfahrungen aus ihrer Kindheit.
Folge 4: Gefangen im Trauma
Die Frau aus Folge 8 hat wieder akute Suizidgedanken. Das Team reagiert und die Psychologin beginnt, mit der alten Dame an ihrem Trauma zu arbeiten.
Folge 5: Leben mit der Krankheit
Nicht alle Krankheiten sind vollständig heilbar. Das gilt auch für psychiatrische Leiden. Die junge Anorexie-Patientin und die an einer Alkoholsucht erkrankte Patientin müssen einen Weg finden, wie sie mit ihrer Erkrankung dauerhaft leben können. Auch die Oberärztin muss sich in der Radiologie der Klinik als Patientin vorstellen und anschließend lernen, mit einer Diagnose zu leben.
„Wir sind stolz auf die Leistung des Teams im Zentrum für seelische Gesundheit unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Thomas Wobrock“, sagt Klinik-Betriebsleiter Christoph Dahmen, „und die exzellente Serie mit Barbara Jost im Mittelpunkt verdeutlicht diese Leistung eindrücklich. Sie zeigt aber auch, wie sehr Menschen unter ihren psychischen Erkrankungen leiden.“ Betriebsleiterin Pelin Meyer lobt Autorin Katrin Wegner: „Ihr gelingt es, stets den Mensch im Mittelpunkt zu stellen. Denn hier geht es um Menschen, die krank sind. Und natürlich freut es uns, dass sich so viele Menschen bundesweit für die Arbeit in unserer Psychiatrie interessieren.“
„Es sind bewegende Geschichten, die hier erzählt werden“, sagt Landrat Klaus Peter Schellhaas, „aber auch Geschichten voller Hoffnung, weil es Hilfe gibt. Mich freut besonders, dass Barbara Jost und ihr Team dazu beitragen, psychische Erkrankungen zu enttabuisieren. Ich wünsche der zweiten Staffel einen genauso großen Erfolg wie der ersten.“