Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg
Landkreis setzt auf Hilfe und Aufklärung
Gemeinsam Verantwortung übernehmen: Gewalt an Frauen stoppen
13.11.2025
Darmstadt-Dieburg. Rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November rückt der Landkreis Darmstadt-Dieburg die Situation von Betroffenen häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt in den Fokus. In der Woche vom 24. bis 28. November zeigt das Büro für Chancengleichheit im Foyer der Kreisverwaltung in Kranichstein die Wanderausstellung „Gewalt gegen Frauen“ der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Die Ausstellung wird am 24. November um 12 Uhr von der Kreistagsvorsitzenden Dagmar Wucherpfennig eröffnet. Gäste sind herzlich eingeladen. „Die Ausstellung „Gewalt gegen Frauen“ macht deutlich, dass wir das Schweigen durchbrechen und offen über dieses Thema sprechen müssen. Jede Information, jeder Einblick kann Betroffenen Mut machen und die Gesellschaft für die Notwendigkeit von Schutz und Unterstützung sensibilisieren“, so Kreistagsvorsitzende Dagmar Wucherpfennig.
Auf zehn Roll-Ups zeigt die Wanderausstellung Themen wie häusliche Gewalt in ländlichen Räumen, die Istanbul-Konvention sowie sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten. Vom 1. bis 6. Dezember ist die Ausstellung in Kooperation mit dem Büro für Vielfalt und Teilhabe auch in der Stadtbücherei Weiterstadt (Medienschiff) zu sehen. Die Eröffnung am 1. Dezember um 17 Uhr übernimmt Sozial- und Jugenddezernentin Christel Sprößler. „Häusliche Gewalt ist kein privates Problem, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Jede betroffene Frau hat ein Recht auf Schutz und Unterstützung – und wir müssen die Strukturen schaffen, damit Hilfe jederzeit erreichbar ist“, betont Christel Sprößler.
Bundesweite Zahlen alarmieren: Häusliche Gewalt bleibt bittere Realität
In Deutschland steht der Opferschutz bei häuslicher Gewalt vor einem überfälligen Wandel: Mit dem neuen Gewalthilfegesetz sollen Schutz und Beratung künftig ausgebaut und bis 2032 sogar ein Rechtsanspruch auf Hilfe geschaffen werden. Die Notwendigkeit ist offensichtlich: Laut Bundeskriminalamt wurden im vergangenen Jahr rund 171.100 Fälle von Partnerschaftsgewalt registriert – ein Anstieg um 1,9 Prozent gegenüber 2023. Fachleute gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. „Die Zahlen zeigen deutlich: Gewalt gegen Frauen ist kein Randthema, sondern bittere Realität mitten in unserer Gesellschaft. Es braucht nicht nur Gesetze, sondern Haltung – in Familien, Freundeskreisen, am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit“, sagt Landrat Klaus Peter Schellhaas.
Zahlen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg: Jede Zahl steht für ein Schicksal
Wie sich die Situation regional darstellt, zeigt die aktuelle Broschüre „Zahlen – Daten – Fakten“ des Netzwerks Gewaltschutz. Im Jahr 2024 suchten 266 Frauen Hilfe bei der Beratungsstelle von Frauen helfen Frauen e.V. in Dieburg. Insgesamt wurden 909 Beratungskontakte gezählt. Darüber hinaus fanden 41 Frauen und 36 Kinder Zuflucht in den beiden Frauen- und Kinderschutzhäusern des Landkreises.
Aktionen und Informationen
Das Büro für Chancengleichheit weist rund um den 25. November auf zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen im Landkreis hin. Eine Übersicht findet sich in der Broschüre „Zahlen – Daten – Fakten“, abrufbar unter: https://ladadi.de/gewaltschutz.
