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Fachtag „Inklusion. Vielfalt leben – Chancen gestalten“

Frühe Hilfen im Landkreis Darmstadt-Dieburg: Familien stärken, bevor Krisen entstehen

06.11.2025

Christel Sprößler eröffnet den Fachtag „Inklusion. Vielfalt leben – Chancen gestalten“ und begrüßt die teilnehmenden Fachkräfte aus Kita, Jugendhilfe, Gesundheitswesen und Frühförderung im Landkreis Darmstadt-Dieburg. (c) Matti Merker, Landkreiss Darmstadt-Dieburg

Darmstadt-Dieburg. Mit dem Fachtag „Inklusion. Vielfalt leben – Chancen gestalten“ setzt der Landkreis Darmstadt-Dieburg am 5. November 2025 ein starkes Zeichen für Teilhabe und frühe Unterstützung. Fachkräfte aus Kita, Jugendhilfe, Gesundheitswesen und Frühförderung kommen zusammen, um sich über Wege auszutauschen, wie Kinder und Familien von Anfang an gestärkt werden können.

„Das Netzwerk Frühe Hilfen wird zunehmend gefordert. Die Herausforderungen und der Unterstützungsbedarf in den Familien steigen weiterhin“, betont Christel Sprößler, Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg. „Umso wichtiger ist es, dass wir Fachkräfte stärken, die Familien frühzeitig begleiten und Vernetzung aktiv leben.“

Frühe Hilfen: Ein starkes Netzwerk für Familien von Anfang an

Die Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises begleitet Familien von der Schwangerschaft bis ins Vorschulalter. Ziel ist es, Eltern frühzeitig zu erreichen – noch bevor sich Krisen verfestigen. Dafür sorgt ein engmaschiges Netzwerk aus Gesundheitsdiensten, Gesundheitsfachkräfte, Kitas, Familienzentren, Beratungsstellen und Sozialdiensten.

Im Mittelpunkt steht dabei der präventive Gedanke: Hilfe anbieten, bevor Hilfe nötig wird. Die Frühen Hilfen verbinden medizinische, psychologische und pädagogische Perspektiven, um Familien in belastenden Situationen zu stabilisieren.

Gesundheitsfachkräfte – Aufsuchende Unterstützung mit Herz und Fachwissen

Ein zentrales Element ist das Projekt der Gesundheitsfachkräfte. Diese speziell qualifizierten Fachkräfte besuchen werdende Eltern und junge Familien zu Hause – insbesondere dann, wenn besondere Belastungen bestehen, etwa psychische Erkrankungen, finanzielle Sorgen, sehr junge Mutterschaft oder fehlende familiäre Unterstützung.

Gesundheitsfachkräfte beraten in Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Säuglingspflege, fördern die Eltern-Kind-Bindung und helfen, ein sicheres Umfeld für das Kind zu schaffen. Sie sind Brückenbauerinnen zwischen Gesundheitssystem, Jugendhilfe und weiteren Unterstützungsangeboten. Koordiniert wird der Einsatz durch die Fachstelle Frühe Hilfen – niedrigschwellig, ohne bürokratische Antragsverfahren und immer mit dem Ziel, Familien frühzeitig und vertrauensvoll zu erreichen.

Familienzentren – Begegnung, Bildung und Unterstützung

Auch die Entwicklung von Familienzentren im Landkreis ist Teil der Frühen Hilfen. In enger Zusammenarbeit mit der Kita-Fachberatung unterstützt der Landkreis derzeit zwölf Einrichtungen auf dem Weg zum Familienzentrum.
Diese Einrichtungen verstehen sich als offene Treffpunkte für alle Familien – unabhängig davon, ob die Kinder dort betreut werden. Sie schaffen Räume für Begegnung, Beratung und Bildung: vom Elterncafé über Mitmachaktionen und Kursangebote bis hin zu Sprechstunden externer Fachkräfte.

„Familienzentren tragen zu einer Verbesserung und Weiterentwicklung der Angebote für Eltern und Kinder bei“, heißt es aus der Fachstelle. „Sie reagieren auf die Bedürfnisse der Familien vor Ort und sind heute ein wichtiges Element der sozialen Infrastruktur.“

Fachkräfte stärken – Familien frühzeitig begleiten

Neben der direkten Unterstützung von Familien begleitet die Fachstelle Frühe Hilfen auch Fachkräfte: durch Beratung, Fortbildungen und fachliche Koordination. So entsteht ein Netzwerk, das nicht nur Hilfe leistet, sondern auch Wissen teilt und weiterentwickelt.

„Inklusion bedeutet, Vielfalt als Chance zu begreifen – und das beginnt bereits bei den Kleinsten“, sagt Christel Sprößler. „Unsere Frühen Hilfen leisten dazu einen wichtigen Beitrag: Sie unterstützen Familien dort, wo Leben entsteht, und schaffen so die Grundlage für gelingendes Aufwachsen.“

mm

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