Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg
Sechstes Regionalprojekt „Ich lebe und arbeite in Griesheim“
Knapp 20 Prozent der Teilnehmenden in Arbeit vermittelt
02.07.2025

Einige der Teilnehmer des Regionalprojekts "Ich lebe und arbeite in Griesheim" mit der Sozialdezernentin des Kreises, Christel Sprößler (Mitte) und dem Griesheimer Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl (hinten, blaues Hemd).
Darmstadt-Dieburg. Das 72. Regionalprojekt „Ich lebe und arbeite in…“ der Kreisagentur für Beschäftigung, das mittlerweile sechste in Griesheim – und zwölf von 61 Teilnehmer, die an einen Arbeitgeber vermittelt werden konnten: Die Zahlen, die beim Abschluss in Griesheim präsentiert wurden, waren sehr erfreulich. Rund 20 Prozent an vermittelten Teilnehmern ist eine sehr gute Quote. Noch erfreulicher war aber, dass alle Teilnehmer, die zur Veranstaltung ins Griesheimer Rathaus gekommen waren, eine positive Bilanz für sich persönlich zogen. Unabhängig davon, ob sie eine neue Beschäftigung gefunden haben.
„Es war hilfreich, nützlich und interessant“, sagte eine Teilnehmerin. „Ich habe viel gelernt, bin jetzt selbstbewusster.“ Eine andere Teilnehmerin befand: „Es hat mir geholfen, den Arbeitsmarkt besser zu verstehen.“ Ihm habe vor allem die Gruppenarbeit geholfen, „mal das Bild von mir selbst wieder aufzupolieren“, sagte ein Teilnehmer. Gruppenarbeit, Workshops, Hilfe für Bewerbungen und Bewerbungsgespräche waren Teil des Projekts. Eine weitere Teilnehmerin erklärte: „Ich habe vieles, was verschüttet war, wieder aus mir rausgeholt. Ich habe Selbstbewusstsein aufgebaut.“ Überhaupt: Selbstbewusstsein war eines der zentralen Themen. Durch das Regionalprojekt wurde vielen Teilnehmern wieder eine Perspektive geboten, Hoffnung vermittelt, dass es durchaus einen Platz für sie in der Arbeitswelt gibt.
Ein Beispiel bei dem Projekt etwa ist eine alleinerziehende Mutter, die gerne mit Senioren arbeiten möchte und Erfahrung hat. Aufgrund der Kinderbetreuung war es jedoch schwer für sie, in einer Einrichtung tätig zu sein. Sie hat schon nach wenigen Wochen als Alltagsbetreuung eine Stelle bei einer Privatperson in Teilzeit angefangen, mit flexiblen Arbeitszeiten. Ein weiteres Beispiel ist eine Frau aus dem Irak. Sie ist gelernte Buchhalterin, verheiratet und hat drei Kinder. Sie hat eine Weiterbildung zur pädagogischen Hilfs- und Integrationskraft gemacht. Aufgrund ihres Sprachniveaus von B1 – das dritthöchste von sechs möglichen Sprachniveaus - hatte sie allerdings keine Stelle gefunden. Sie gab nicht auf und wird nun zum 1. August eine Stelle antreten.
Der Griesheimer Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl, der schon die Wagenhalle für eine auch von vielen Teilnehmern gelobte Unternehmer- und Netzwerkbörse zur Verfügung gestellt hatte, fasste den Gedanken aller Beteiligten von Stadt und Landkreis zusammen: „Wir möchten alles versuchen, damit sie gute Chancen haben, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren.“ Jobcenter-Leiter Roman Gebhardt erinnerte daran, dass die Vermittlungsquote beim aktuellen Regionalprojekt in Griesheim unter den gegebenen Umständen sehr erfreulich war: „Der Arbeitsmarkt ist derzeit nicht so aufnahmefähig, die wirtschaftliche Situation ist schwierig.“ Wie aber Victoria Heiß vom Jobcenter erklärte, sei es durchaus üblich, dass sich nach dem Projektzeitraum noch weitere Jobs für die Teilnehmenden ergeben, etwa durch Praktika, die vermittelt wurden, oder weil derzeit noch Bewerbungen laufen.
Für jede Kommune und für den Landkreis sei es wichtig, Menschen auf den Weg zurück in die Arbeit zu begleiten, erklärte die Sozialdezernentin des Landkreises, Christel Sprößler. Es sei auch nicht selbstverständlich, dass es solche Regionalprojekte wie das in Griesheim gebe. Den Teilnehmern sagte sie: „Ich hoffe jedenfalls, dass Sie gestärkt aus dem Projekt herausgehen und sogar eventuell eine konkrete Perspektive haben.“ Eine Hoffnung, die sich bewahrheitet haben dürfte.